Diary of Dreams - Grau im Licht
(Accession Records)

GRAU IM LICHT also heißt die nunmehr zwölfte Veröffentlichung der deutschen Gothic-Darkwave-EBM-Future-Pop-Legende DIARY OF DREAMS und gleich vorne weg: an das phänomenale 2014er ELEGIES IN DARKNESS-Album kommt GRAU IM LICHT leider mit deutlicher Distanz nicht heran. Dafür war der Vorgänger zu brillant und GRAU IM LICHT einfach zu durchschnittlich – zugegeben nach dem sehr hohen DIARY OF DREAMS-Standard. Dennoch fehlt mir und meiner Gattin, die mich von der Musik überzeugt hat, etwas. Die catchigen Hooks und diese unbeschwerte Leichtigkeit in der schwarzen Musik kommt einfach nicht so stark rüber. Dennoch mangelt es weder an einem absoluten Spitzensound, noch an Eigenständigkeit. Auch die Detailfreude ist weit über dem, was dieses Genre als Norm besitzt. Oftmals sind Themen, die als Wiederholung wirken mit verschiedentlichen Synthisounds so angereichert, dass auch beim x-ten Mal hören keine Langeweile entsteht. Hier zeigen sich wahrer Schöpfungsgeist und Talent des Frontmannes. Und dann kommen andere Tracks – etwa "SinnFlut", die ich so oder zumindest sehr ähnlich bereits von anderen Veröffentlichungen kenne. Schade, da wäre mehr gegangen. Noch deutlicher wird das beim vorletzten Song mit dem Namen „the Hunted“ – hier empfehle ich eindeutig die Variante von SIX FEET UNDER und nicht von DIARY OF DREAMS. Der Schluss des Albums hingegen ist wieder brillant und geht einfach nur unter die Haut – so wie ich als verwöhnter Fan dies möchte. Genau wegen solcher Titel genieße ich als Genre-Fremder diese Musik so. Es ist ein Stück Kunst, das weit über dem Normalen liegt und mich intellektuell, wie emotional mitnimmt. Meine Empfehlung lautet daher: Kaufen! Nur die guten Stücke sind allein schon das Geld wert.

O_v_O

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