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Octanic – The Mask Of HypocrisyOctanic – The Mask Of Hypocrisy
Into Records / Cargo
 
Da fragt man sich doch manchmal, was sich Plattenlabel von der Verpflichtung der einen oder anderen Band eigentlich versprechen. Im Fall von OCTANIC kann ich es nur am Rande erahnen. Typischer, melodischer Modern Metal / Metal Core / Melodic Death, aus Down Under, wie man ihn zurzeit leider an nahezu jeder Straßenecke antrifft. Ein paar Crossover Ausflüge mit eingestreut und schon ist es fertig das Rezept, aus dessen Zutaten sich OCTANICs Soundgewand zusammensetzt. Das Debüt des Sextetts aus Adelaide ist eigentlich gar keines, eher ein Re-Release, denn die „alten“ Songs, die bereits auf dem eigentlichen Debütalbum „Aeternus Imperium“ veröffentlicht wurden, hat man hier lediglich erneut aufgenommen oder bloß neu abgemischt (wer weiß das schon?) und somit in ein neues Gewand gehüllt. In Auszügen ist das abgelieferte Material sogar durchaus ansprechend, aber die Jungs haben sicherlich keine Ambitionen, den Metal Core neu erfunden zu haben. Auch die Produktion könnte druckvoller und breitgefächerter aus den Boxen föhnen. Hauptsächlich brüll und kreisch, aber auch oder gerade in den Refrains klar gesungene Parts, wie eben beim Modern Metal Core so üblich, wollen den Funken leider nicht so recht überspringen lassen. Der immer wieder einfließende Keyboardsound hätte die musikalische Ausrichtung der 10 Tracks durchaus bereichern können, wenn er etwas intelligenter arrangiert worden wäre. Mal etwas ausführlicher, mal etwas dezenter. Auch auf die wirklich guten, variierenden Gitarrensoli hätte man mehr Gewicht legen können. Die musikalische Ausrichtung hat sich klar dem Mainstream verschrieben und zielt generell auf eingängige Refrains ab, ohne die das ansonsten recht unspektakuläre Soundspektrum, noch stärker leiden würde. Gesanglich ist mir das 51:19 Minuten rotierende „The Mask Of Hypocrisy“ auf der einen Seite zwar etwas zu gewöhnlich und unscheinbar, dafür aber auch ab und an mal ungewöhnlich dargeboten und erinnert dabei ganz entfernt schon mal an DISTURBED, FAITH NO MORE oder auch SYSTEM OF A DOWN. Leider bedient man sich dieser aufpeppenden Stilmittel viel zu selten, was die Musik immer wieder in die Belanglosigkeit abdriften lässt. Zwischendurch werden schon mal interessante musikalische Experimente eingeschoben, die leider nicht immer konsequent genug weiterverfolgt werden. Ein richtiges Konzept lässt sich daher in meinen Ohren auch nicht wirklich erhören. Die Australier werden sicherlich noch so einiges an Erfahrung sammeln müssen. So solide, wie „The Mask Of Hypocrisy“ auch rüberkommen mag, so unspektakulär nimmt es sich leider auch aus. Unter dem neuen/alten Material ist leider nichts wirklich Zwingendes dabei, was zwangsläufig dazu führt, dass sich die Scheibe einfach zu schnell tot läuft. Bereits nach dem dritten Durchlauf war ich froh, dass ich es dann auch endlich hinter mir hatte. Hier fehlt mehr als nur das gewisse Etwas. Die Band klingt, als würde sie textlich wie musikalisch noch immer in den Kinderschuhen stecken, dabei existieren sie bereits seit 2006. „The Mask Of Hypocrisy“ entfaltet bei weitem nicht genug Durchschlagskraft. Zu viele Wiederholungen der Musik- und Textstellen, teilweise unnötig überstrapaziert, bis hin zur totalen Abnervgrenze trüben das durchwachsene Gesamtbild zusätzlich. Die, im Infosheet zum Album beschrieben Trademarks, das Album sei eine fesselnde Mischung aus majestätischen Keyboards (ich schrieb bereits: „Keyboardsound hätte die musikalische Ausrichtung durchaus bereichern können“), knochenbrechenden Rhythmen (ich schrieb bereits: „entfaltet bei weitem nicht genug Durchschlagskraft“) und fliegenden Soli (ich schrieb bereits: „auf die wirklich guten, variierenden Gitarrensoli hätte man mehr Gewicht legen können“), verbunden mit leidenschaftlichen Vocals (ich schrieb bereits: „Gesanglich zu gewöhnlich und unscheinbar“) und fesselnden Lyrics (ich schrieb bereits: „Band klingt, als würde sie textlich wie musikalisch noch immer in den Kinderschuhen stecken“), kann ich beim besten Willen nicht nachvollziehen. Ich kann die Musik der Australier nicht wirklich ernst nehmen und es fällt mir hörbar schwer, mich gänzlich auf die Musik von OCTANIC einzulassen. Das einzige wirklich positive, was ich hier hervorheben kann, ist das wirklich gelungene und zum Titel „The Mask Of Hypocrisy“ passende Coverartwork. Freunde des Modern Melodic Metal Core dürfen sich aber gerne eines Besseren belehren lassen.
 
(Janko)
 

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