Muro – El Cuarto Jiente

Fighter Records

Vier Jahre nach der Erstveröffentlichung wird das letzte (und sechste) Album der Spanier MURO neu veröffentlicht, da es ursprünglich nur in Spanien erhältlich war. Für mich die erste Gelegenheit sich etwas näher mit den Spaniern zu beschäftigen. Immerhin sind MURO schon seit den frühen 80ern dabei, von einigen Unterbrechungen abgesehen. Mit Gitarrist Largo und Drummer Lapi sind noch zwei Gründungsmitglieder dabei. Seit 1985 sind Bassist Julito und der hier noch zu hörende Sänger Silver bei MURO. Letzterer konzentriert sich seit 2014 nur noch auf seine andere Band Silver Fist. Sehr schade, denn Silver verfügt über eine verdammt starke, raue Stimme. Seine Nachfolgerin hört auf den Namen Rocksa und macht in den YouTube Clips schon eine ziemlich gute Figur.

MURO stehen seit den 80ern für klassischen Heavy/Speed Metal, der auf den frühen Alben noch einen Tick flotter und riffiger war. Auf „El Curato Jiente“ findet man viele Bekannte. Das Accept und Priest hier Pate standen ist nicht verwunderlich, eher erinnert mich das Album aber an diverse deutsche Bands der 80er, wie sie bei Steamhammer oder Gama unter Vertrag standen. Salopp gesagt, Hammerfall Fans sollten hier mal ein Ohr riskieren, deren Riff-Chef Oscar hat bekanntermaßen auch eine Vorliebe für Stormwitch und Konsorten. Die fast komplett in Spanisch gehaltenen Vocals mögen vielleicht einige abschrecken, dann verpasst man aber einige tolle Ohrwürmer. Der schnelle Opener und Titelsong oder das mit tollen Melodien gesegnete „Sobrevivir“ gingen mir nicht mehr so schnell aus den Ohren, was vor allem der Verdienst von Frontmann Silver ist. Wie gut der Mann ist, hört man beim gelungenen Rainbow Cover „Kill The King“, dem einzigen in Englisch gesungenen Song. Spanien-Metal Fans haben sowieso schon längst zugegriffen, alle anderen sollten hier unbedingt mal ein Ohr riskieren.

(Schnuller)

https://www.facebook.com/MURO-Oficial-327123894073817/