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LizzyBorden-MyMidnightThings.jpgLizzy Borden – My Midnight Things

Metal Blade Records

 

LIZZY BORDEN sind scheinbar nicht tot zu kriegen. Seit den frühen 80ern hat die Band um die beiden Harges Brüder (Gregory – Voc. / Joey – Drums) eine ganze Reihe erstklassiger Scheiben veröffentlicht. Bis 2018…

 

Warum man im LIZZY BORDEN Lager jetzt auf die Idee kommt, das komplette musikalische Konzept über Bord zu schmeißen und jetzt auf simplen Pop-Rock zu setzen, ist kaum nachzuvollziehen. Nach vier Alben zwischen `85-`89, ist man nach zwischenzeitlicher Auflösung eher nur noch sporadisch aktiv.  Seit dem wirklich guten letzten Album „Appointment with Death“, sind mittlerweile 11 Jahre ins Land gezogen und die Band kann sich eigentlich glücklich schätzen, dass sie seit den 80er noch eine treue Fanbasis hat. Die wird mit „My Midnight Things“ ordentlich vor den Kopf gestoßen. Statt „American Metal“ gibt es Anno 2018 durchgehend poppige Melodien, welche man zum Teil durchaus auch auf den eigenen Klassikern finden konnte, die allerdings in ein fürchterlich steriles, zeitgemäßes Soundgewand gepackt wurden. Auf den letzten beiden Alben konnte man schon einige Ausreißer in „moderne“ Gefilde finden („We Only come Out At Night“, „Somethings Crawling“), die aber nicht weiter weh getan haben. Diese Experimente wurden im LB-Lager nun als gelungen angesehen, weswegen man nun völlig auf klassischen Metal verzichtet.

 

Statt ordentlichen Metal-Riffs und filigranen Soli, regieren simple offene Akkorde und Keyboards. Die Vocals sind fast durchgängig mehrstimmig und opulent arrangiert, was mir auf Dauer gehörig auf die Nerven geht. Negatives Highlight ist für mich ganz klar die Marilyn Manson-Anbiederung „Our Love Is God“, die ich während der ersten Durchläufe nach einer Minute skippen musste. Dazu kommen fluffig leichte Pop Songs („Run Away With Me“) oder tanzbares wie „Obsessed With You“ oder „We Belong to the Shadows“, während sich die restlichen Songs im modernen Rock/Hardrock bewegen.

 

Wenn man sich „My Midnight Things“ ohne die Vorgeschichte nähert, bekommt man ein gut (teilweise zugegeben sehr gut) gemachtes Pop-Rock Album, mit leicht düsterem Flair, dass zum Teil fürchterlich gut ins Ohr geht und zwischen einigen NDH oder Goth-Rock Songs in der Disse die Tanzfläche füllen dürfte. Wie im Info erwähnt, ist das Album für eine ganz andere Generation von Fans geschrieben. Das spiegelt sich auch in den Songtiteln wieder, die fast auf ein Konzeptalbum über eine typisch tragische US-Teenie Lovestory schließen lassen. Als Soloalbum, losgelöst von LIZZY BORDEN, hätte ich mich zwar gewundert, hätte aber noch ein Auge zudrücken können. Im klassischen LIZZY BORDEN Kontext geht „My Midnight Things“ für mich allerdings völlig ins Beinkleid.

 

(Schnuller)

 

http://www.lizzyborden.com/

 


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