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Bloodbath - The Arrow Of Satan Is DrawnBloodbath - The Arrow Of Satan Is Drawn

(Peaceville Records)

 

Das fünfte Teufelswerk "The Arrow Of Satan Is Drawn", des schwedischen blackened Death/Thrash'n'Roll Sündenpfuhls BLOODBATH, hat es mal wieder gewaltig in sich. Seit ihrer Gründung im Jahre 1998 haben sich die Stockholmer dem puren Old School Death im Boss HM-2 Schredder Sound verschrieben. Das Sägewerk der beiden Gitarristen Anders "Blakkheim" Nyström (KATATONIA), sowie Joakim Karlsson (dem Neuen an der Klampfe), der auch bei den Black Metallern CRAFT die Saiten zupft, klingt dabei so dreckig und schartig wie nackte Felgen auf Asphalt. Die All Star Death Combo, die des Weiteren aus Sänger Old Nick (Holmes), der ansonsten bei PARADISE LOST ins Mikro trällert, Bassaxt Jonas Renkse (KATATONIA), sowie Martin Axenrot (OPETH, WITCHERY, SATANIC SLAUGHTER) besteht, wollten dem Buzzsaw Sound, den ENTOMBED in den Anfängen der 90er zur Apotheose führten, sowie dem Florida Death Metal mit ihren komprimiert wuchtigen Riffbollwerken Tribut zu zollen. Nur damals eben noch mit Sänger Mikael Åkerfeldt (OPETH), der 1999 die "Breeding Death" EP, sowie das göttliche 2002er Debüt "Resurrection Through Carnage" einsang und die Band anschließend verließ. Zwischenzeitlich stieß Allrounder Peter Tägtgren (HYPOCRISY, PAIN) hinzu, der sich für die Gesangsperformance auf dem 2004er "Nightmares Made Flesh" Album verantwortlich zeigte. Auch er verließ BLOODBATH kurze Zeit später wieder, was das Feld nach langer Durststrecke erneut für Mikael Åkerfeldt öffnete. Nachdem dieser den beiden 2008er Werken "Unblessing the Purity" (EP) und dem Langeisen "The Fathomless Mastery" seine Stimme lieh, verabschiedete sich selbiger erneut, was die Vorhaben der Band ein weiteres Mal für einige Zeit auf Eis legte. Seit dem 2014er "Grand Morbid Funeral", dem vierten BLOODBATH Album, steht mit Old Nick eine weitere Lichtgestalt des Death und Düster Metals hinter dem Mikrophonständer.

 

Photo Credit: Steve BrownOld Nick, wie er von seinen Bandmitgliedern liebevoll genannt wird, setzt sein Organ so richtig schön biestig, bissig, wild und reißerisch ein. Seine dunklen Death Growls sind hart wie Kruppstahl, düster wie eine Neumondnacht im Outback und ätzend wie Fluorwasserstoff-Augentropfen. Der bitterböse Hassbatzen "The Arrow Of Satan Is Drawn" ist brutal verwester, diabolisch okkulter Zombie Metal aus dem Abyssal des World Wide Tomb. Los geht der wilde Höllenritt mit dem schwer verdaulichen Brocken "Fleischmann", der den düsteren, dichten und intensiven BLOODBATH Soundreign eröffnet. Beim zweiten Track "Bloodicide", zu dem Philippe Blain auch ein Lyric-Video produziert hat, gilt es mit Jeff Walker (CARCASS), Karl Willetts (MEMORIAM, BOLT THROWER) und John Walker (CANCER) ein paar hochkarätige Gastmusiker zu vernehmen. Die offenherzige Death/Thrash'n'Roll Nummer ist garstig, hässlich und brutal. Eine der geilsten Nummern des Albums folgt darauf mit "Wayward Samaritan". Die  fetzige Death'n'Roll Nummer klingt, als wäre Lemmy höchstpersönlich aus den Katakomben des Totenreichs empor gekrochen und hätte in einem modrigen Todesreign sein neues, brutales Stimmgewand enthüllt. Hach, wie geil Old Nick doch ätzen kann! Fast noch geiler kommt allerdings der rockige Zombie Death Versatz "Deader" rüber, der toter gar nicht klingen könnte. Die nachfolgende, megamäßig fette Wuchtbrumme "March of the Crucifers" macht ebenfalls so richtig Fun und zwingt zum kollektiven Headbangen. Auch das einwandfreie, vielschichtige Drumplay von Schlagwerker Martin "Axe" Axenrot pusht das schwedische Blutbad hierbei immer wieder in ekstatische Gefilde. Technisch sind BLOODBATH auf der Höhe der Zeit und vom längst eroberten Thron des Brutal Buzzsaw Death wohl kaum mehr zu verbannen. Und obschon "The Arrow Of Satan Is Drawn" durchaus melodische Momente zu bieten hat, dürfte dies kaum das Hauptpläsier der schwedischen Todesschwadron gewesen sein, denn diese werden in schöner Regelmäßigkeit von intensivem, wuchtigem Gitarrenfeuer und Nick Holmes' guttural galligen Vocals durchkreuzt. BLOODBATH setzen allerdings weniger auf wilde Blastorgien. Ihr Stil ist vielmehr von blinder Zerstörungswut, brachialem Durchsetzungsvermögen und einem enorm dichten Soundgewand mit endfetten Riffbollwerken im Dauereinsatz gezeichnet. Dass auf "The Arrow Of Satan Is Drawn" auch mal ordentlich Gas gegeben wird, versteht sich von selbst und ist für BLOODBATH eine Frage der Ehre.

 

Photo Credit: Steve BrownDie Jungs haben immer wieder starke Riffideen gekonnt genutzt und perfekt in ihr energetisches Massiv eingebaut. Langeweile definitiv ausgeschlossen! Textlich dreht sich das neue Album "The Arrow Of Satan Is Drawn", das es in der Normalversion auf 41:07 Minuten bringt, um okkulte Horror Themen oder solche aus dem täglichen (Über-)Leben, das nicht weniger mit Horror behaftet ist. So sagt Gitarrist Anders "Blakkheim" Nyström über BLOODBATH 5.0: “What are we presenting with this album? Humanity’s unfaltering march prone towards downfall. The threat to this world isn’t from far beyond the sun, the enemy is right here, within the walls. Only the god of emptiness will survive us all. The arrow of Satan is drawn!” Aufgenommen wurde das erdige Brachialwerk von BLOODBATH und Karl Daniel Lidén (Mix und Master) in den Ghost Ward, City Of Glass & Tri-Lamb Studios in Stockholm. Das unterschwellig beklemmende Coverartwork stammt aus der Feder von Eliran Kantor (TESTAMENT, SODOM, DISBELIEF, FLESHGOD APOCALYPSE, ICED EARTH). Die beiden Bonus Tracks "Ride The Waves Of Fire" und "Wide Eyed Abandon" sind der Ltd. Edition CD, sowie der 7" Version vorbehalten und lagen mir zur Besprechung leider nicht vor.


(Janko)

 

https://www.facebook.com/bloodbathband

 

 

Checkt auch das angesprochene Lyric Video zu "Bloodicide":

https://www.youtube.com/embed/xDDTGAsybMY


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