Blood Incantation - Luminescent Bridge EP

(Century Media)

BLOOD INCANTATION sind unfassbar. Im wahrsten Sinne des Wortes. Hatten die Amerikaner mit „Interdimensional Extinction“, „Starspawn“ und „Hidden History Of The Human Race“ drei grandiose Death Metal-Alben voller Epik und Finesse veröffentlicht, so begab sich das Quartett mit seinem dritten Album „Timewave Zero“ in eine völlig andere Dimension. Plötzlich widmete man sich psychedelischen Ambient-Klängen. Death Metal suchte man vergeblich. Nun, ein Jahr später, melden sich BLOOD INCANTATION zurück. Im Gepäck haben sie zwei überlange Nummern, die jeweils eine Seite der dazugehörigen 12“ füllen. Auf der ersten Seite gibt es den klassischen Sound der Band zu hören. Will heißen Death Metal, der an die Grenzen des Prog Rock stößt und beim Hören von fremden Sphären träumen lässt. Das Finale von „Obliquity Of The Ecliptic“ ist ebenso fulminant wie ergreifend. Auf der zweiten Seite findet sich mit dem Titeltrack eine reine Ambient-Nummer, die wieder in die Gefilde von Klaus Schulze und Tangerine Dream eintaucht. Wer mit „Timewave Zero“ nichts anfangen konnte, bekommt hier noch einmal die Möglichkeit, sich mit der anderen Seite von BLOOD INCANTATION anzufreunden. Mit „Luminescent Bridge“ sollte dies aufgrund der im Vergleich zum letzten Album klareren Melodieführung und greifbareren Struktur deutlich leichter fallen. Unterm Strich ist die EP ein erfreuliches Lebenszeichen, das das musikalische Spektrum der Band abdeckt. Großartiger Death Metal und eigenwilliger Ambient.

(Manuel)

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