Blood Incantation - Absolute Elsewhere
(Century Media)
Der geneigte Death Metal Fan sollte BLOOD INCANTATION spätestens seit ihrem zweiten Longplayer „Hidden History Of The Human Race“ kennen. Damit spielten sich die Amerikaner in die Herzen des (Death) Metal-Mainstreams, um anschließend mit „Timewave Zero“ einen Haken zu schlagen. Sich ganz den Synthies und dem Ambient verschreibend, waren darauf die Metal-Elemente komplett verschwunden.
Hatten alle Stilistika der Band in Kombination bereits auf der letztjährigen EP „Luminescent Bridge“ Einzug gehalten, folgt nun mit „Absolute Elsewhere“ ein Langspieler, das beide Welten in Einklang zu bringen versucht. Und apropos Klang: „Absolute Elsewhere“, aufgenommen in den Hansa Studios in Berlin, klingt überragend gut. So klar und direkt präsentierten sich BLOOD INCANTATION ihren Hörern noch nie.
Dabei besteht das vierte Werk der Band mit „The Stargate“ und „The Message“ nur aus zwei Tracks, die wiederum jeweils in drei „Tablet“-Teile unterteilt sind. „The Stargate“ schielt etwas mehr in Richtung Death Metal und enthält intensivere und finsterer Passagen als alles, was Morbid Angel in den letzten 20 Jahren veröffentlicht haben. „The Message“ setzt dagegen etwas mehr Ambient, ohne die Death-Metal-Elemente dabei zu vernachlässigen. Auf den beiden Nummern haben die Paul Riedl und Co einige Gäste versammelt. Von Thorsten Quaeschning (Tangerine Dream), über Nicklas Malmqvist (Hellas) bis Malte Gericke (Sijjin) sind sowohl erwartbare, als auch etwas abwegiger Kollaborateure mit am Start.
Am Ende klingt „Absolute Elsewhere“ so wie das Album, das man von BLOOD INCANTATION nach „Hidden History Of The Human Race“ erwartet hätte: Detailverliebt, scheuklappenlos und wild. Aber BLOOD INCANTATION sind einfach keine gewöhnliche Death Metal-Band, was sie hier wieder einmal eindrucksvoll unter Beweis stellen.
(Manuel)
https://www.bloodincantation.org/