Raging Violence – Raging Violence
Golden Core / ZYX Music
Wer bei dem Bandnamen RAGING VIOLENCE zuerst an Hirax denkt, liegt hier vollkommen richtig. „Raging Violence“ war anno 1985 das völlig irre Debut der immer noch aktiven Thrasher um Sänger Kanton W. de Pena. Hier hatten sich 2013 die komplette Instrumentalfraktion des Albums, plus Ex-Hirax Gitarrist Rob Savage mit Sänger Rob Perkins zusammengetan, um einige Songs des Albums neu und vor allem ordentlich aufzunehmen. Zwei Jahre später war diese Band aber auch schon wieder Geschichte. 1985 hatten Hirax versucht, das (bis dato) schnellste und härteste Album aufzunehmen. Das haben sie zwar geschafft, allerdings ging „Raging Violence“ auch als eines der chaotischsten Alben in die Geschichte ein, da man versuchte schneller zu spielen, als man konnte. So wie bei RAGING VIOLENCE sollten die Songs also eigentlich klingen? Nun, als Opener hat man sich „Born In The Streets“ vom `84 Demo vorgenommen, der noch nach flottem Heavy Metal/NWOBHM klingt. Die folgenden „Demons Evil Forces“ (der langsamste Song vom Debut) und „Call Of The Gods“ kommen hier tatsächlich wesentlich aufgeräumter und vor allem tighter gespielt aus den Boxen. Allerdings auch eine ganze Ecke langsamer und ohne den Wahnsinn, der „Raging Violence“ eben zu dem gemacht hat, was es war. „Fear The War Within“ vom `87er Demo wurde sogar noch mehr ausgebremst. Dazu gesellen sich noch drei neue Songs, die man unter dem RAGING VIOLENCE Banner geschrieben hatte. Gitarrentechnisch schlägt das in eine ähnliche Kerbe, klingt aber ebenfalls etwas zu ordentlich. Abgeschlossen wird das Album von einer alternativen Version von „Born In The Streets“. Sänger Rob Perkins erinnert mich tatsächlich sehr an Markus Becker (Atlantean Kodex/Septagon), singt also durchgehend, anstatt die Songs in Grund und Boden zu schreien. Auch die Produktion ist der des Debuts ziemlich ähnlich, so dass man die Songs gut vergleichen kann. Unter dem Strich ist das zwar eine recht interessante Veröffentlichung und zur Komplettierung der Sammlung ok. Ein „must have“ geht aber anders.
(Schnuller)