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Zombie AssZombie Ass

(I-On New Media)

 

Niemand weiß, woher sie kommen: monströse Parasiten, die sich im Darm der Menschen einnisten und sie in blutrünstige Zombies verwandeln. Als ob dies des Schreckens nicht genug wäre, trachten die taumelnden Wiederkehrer mit ihren klauenbestückten Monster-Hintern ihren Opfern nach dem Leben. Diesem surrealen Po-Albtraum sehen sich auch Megumi und ihre Freunde gegenüber. Was als harmloser Ausflug in den Wald begann, verwandelt sich in einen Kampf ums nackte Überleben. Es ist an Megumi mit ihren überragenden Karatefähigkeiten dem Terror der Untoten Einhalt zu gebieten – und dabei wird sie den Zombies mehr als nur den Hintern aufreißen…


Diese Inhaltsangabe auf dem Backcover wirft ein etwas anderes Licht auf dieses Machwerk als das schmucke Covermotiv. Dieses lässt noch an einen halbwegs herkömmlichen Zombiefilm glauben, in dem sexy japanische Schulmädchen es mit Humor und Shotgun mit den Untoten aufnehmen. Doch weit gefehlt: Zombie Ass hat so viel mit dem Zombie-Genre gemein, wie Twilight mit Vampirfilmen. Inszenatorisch beginnt das Ganze zunächst im Stile eines Slashers und führt eine Gruppe Reißbrett-Teenager tief in den Wald, wo die Quoten-Zicke der Truppe irgendein glibbriges Gewürm finden und verspeisen will, um mittels Gewichtsreduktion ihre Modelkarriere anzukurbeln. Um ja kein Klischee auszulassen, wird unsere angehende Laufstegschönheit von einem Drogen-Junkie, einem Voll-Nerd und der integeren Megumi begleitet. Nach dem Verzehr des Wurms stellen sich wenig überraschend lautstarke Magenkrämpfe ein, die dem Zuschauer eine wohl einmalige und einer japanischen Schönheit definitiv unwürdige, minutenlange Kack-Orgie auf einem Plumpsklo bescheren. Diese wiederum ruft die Zombies aus der Jauchegrube auf den Plan, und was sich bisher nur über die Gehörgänge und im Off abspielte, wird nun wirklich unappetitlich.


Was Regisseur Noboro Iguchi (Machine Girl, Robo Geisha, Tokyo Gore Police) hier auf das Publikum loslässt, sprengt sogar die Grenzen jedes schlechten Geschmacks! Rektal austretende Darm-Würmer mit Bohr- und Säge-Funktion, furzende Schulmädchen und mit Kot werfende Zombies hat die Welt nun wirklich nicht vermisst. Und dennoch kann man nach Überwindung des Würgreizes seinen Spaß an Zombie Ass haben. Einige der Einfälle sind einfach zum Schreien, die Effekte sind zum Teil sehr ansprechend, hin und wieder aber auch direkt der Kloschüssel entsprungen, und das Finale schafft sogar das scheinbar Unmögliche, nämlich diesem an Beklopptheit nicht zu überbietenden Streifen noch die Krone aufzusetzen.


Die Fassung, die I-On auf DVD herausbringt, kann man aber leider ungesehen den Lokus herunter spülen, denn hier fehlen mindestens fünf Minuten gegenüber der japanischen Veröffentlichung. Bild und Ton (deutsch, japanisch 5.1) gehen zwar klar, aber das reißt es dann auch nicht mehr heraus. Wer trotz verstümmelter Version einen Blick riskieren möchte, sollte einen kranken Humor und einen gesunden Magen mitbringen, denn Zombie Ass – Toilet of the Dead ist wirklich nur was für Hartgesottene.

 

(mosher)


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