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Die Maske des Roten TodesDie Maske des Roten Todes

(Koch Media)

 

Während das Land von der Pest heimgesucht wird, lädt Prinz Prospero wie zum Hohn zu den rauschendsten Festen. Allerorts wird das Volk vom Roten Tod dahingerafft, doch hinter den mächtigen Burgmauern geben sich die Betuchten den sündigsten Lüsten hin. Doch vor einer Gefahr ist selbst Prospero nicht sicher…


Eine der zahlreichen Erzählungen Edgar Allan Poes, derer sich Roger Corman annahm, wurde im Jahre 1964 unter dem deutschen Titel Satanas – Das Schloss der blutigen Bestie verfilmt. Dem Regisseur zufolge stellt das Ergebnis einen der Höhepunkte der Zelluloid-Adaptionen des amerikanischen Schauer-Poeten dar, und widersprechen möchte man ihm da nicht im Geringsten. Zwar bewegt sich die Gänsehaut-Gefahr auf äußerst niedrigem Niveau, und das nicht allein aufgrund des Alters, was Die Maske des Roten Todes jedoch an echtem Grusel vermissen lässt, macht er mit sagenhafter Atmosphäre wieder wett. Finstere, nebelumwobene Wälder, kalte, massive Schlossmauern und eine mittelalterliche Pestkolonie sorgen auch heute noch für wohlig-unheilvolle Stimmung beim Zuschauer. Die prachtvolle Ausstattung mitsamt ihren Kostümen, ihren Effekten und den hypnotisch einfarbig getönten Zimmern erwecken die von Poe erschaffenen Visionen zu farbenfrohem Leben, und auch den Umstand, dass die Vorlage zu den kürzeren Vertretern ihrer Art gehört, wusste man geschickt zu umschiffen. Statt nämlich auf zähe Füllszenen zu setzen, um sein Werk auf Spielfilmlänge aufzublasen, hat Corman geschickt eine weitere Erzählung Poes, nämlich den „Hopp-Frosch“, geschickt in die Handlung eingeflochten.
Und als wäre das alles nicht bereits mehr als genug, spielt sich Hauptdarsteller Vincent Price als ruchloser Prinz Prospero in einen wahrhaften Rausch und vermag schon für sich alleine genommen, das Publikum voll in den Bann des Films zu ziehen. Der Grandseigneur des Gothik-Horrors verkörpert den teufelsanbetenden Bösewicht mit einer solchen Hingabe und Erhabenheit, dass einem angst und bange werden kann. Zur Schande des übrigen Casts muss man jedoch auch konstatieren, dass Price diesen mit Nachdruck an die düsteren Burgmauern spielt. Dank der ohnehin jenseits jeden guten Geschmacks schillernden Gastschaft sowie der geringen Bedeutung dieser Rollen fällt dies aber insgesamt nicht negativ ins Gewicht.


Der Film, der bislang lediglich auf einer bonuslosen DVD unter dem alten deutschen Verleihtitel zu bekommen war, erhält durch Koch Media nun endlich eine würdige Umsetzung mit strahlenden Farben und glänzender Schärfe. Die gelegentlich vorkommenden Bildstörungen sollten in Hinblick auf das Alter nicht weiter… stören. Der Sound, vorliegend in deutscher und englischer Sprache, gefällt ebenso, doch das Augenmerk liegt bei dieser Neuveröffentlichung natürlich auch auf den Extras. Diese erweisen sich als wirklich üppig, angefangen mit Bildergalerien, Trailern und deutschem Vorspann. Des Weiteren gibt es zwei knapp 20-minütige Interviews mit Roger Corman und Synchronregisseur Arne Elsholtz, die Super-8-Fassung und ein TV-Special von annähernd einer Stunde, in dem Vincent Price vier Poe-Stories rezitiert. Das letzte und zeitlich kürzeste Extra ist zugleich der einzige klitzekleine Wermutstropfen an dieser ansonsten vorbildlichen Veröffentlichung, denn die geschnittene Badeszene fehlt im Hauptfilm weiterhin, sodass leider nach wie vor keine Uncut-Fassung des Films vorliegt, doch immerhin befindet sich diese Mini-Mini-„Nackt“-Szene auf der Scheibe – auch wenn nun wirklich nichts in dieser seinerzeit zensierten Sequenz zu sehen ist.

 

(mosher)

 


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