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Die Sklavinnen-dvdDie Sklavinnen
(Ascot Elite)

 

Arminda führt ihr Bordell mit eiserner Hand und hinterlistigen Tricks. Ihre Mädchen werden unter Drogen gesetzt und damit gefügig gemacht. Ihre Methoden lassen Arminda schließlich schnurstracks ins Zuchthaus wandern, aus dem sie von einem widerlichen Millionär und seinem Spießgesellen befreit wird. Diese sind auf der Suche nach Hinweisen auf den Verbleib des reichen Töchterchens und dabei auf der richtigen Spur, jobbt die Millionenerbin doch längst hauptberuflich, jedoch unfreiwillig in Armindas Amüsierbetrieb. Die angebliche Entführung mitsamt Lösegelderpressung allerdings ist auf dem Mist einer gänzlich anderen Puffmutter gewachsen…


In den ausklingenden Siebzigern kurbelte Schmuddel-Spezialist Jess Franco im Auftrag von Profitmaximierungs-Spezialist Erwin C. Dietrich einen Film nach dem anderen herunter. Und da beide gewillt waren, der Meute das zu geben, was sie nun mal brauchte, resultierten daraus unzählige Softsex-Filmchen, deren Protagonisten neben reich bewucherten Damen vor allem Luden, Ganoven und böse Bullen waren. Ein Hauch von Krimi und jede Menge nacktes Fleisch, schon war der nächste Bahnhofskino-Hit im Kasten. Die Sklavinnen aus dem Jahre 1977 ist ein relativ repräsentativer Vertreter jener losen Filmserie, fällt er doch weder qualitativ ab, noch durch nennenswerte Höhepunkte auf.

 

Die schauspielerischen Leistungen sind fürs Genre okay, die Kulissen gewohnt billig, die Kameraführung verzichtet (leider) auf nahezu jedes Experiment, und die Handlung ist derart beschränkt und undurchdacht, dass der Anfang überhaupt nicht zum Ende passt! Doch Franco gelingt es wie so oft, aus diesem ganzen Schund eine sleazige Seventies-Stimmung zu erzeugen und geizt nicht mit dem, was das Volk letztendlich vor die Leinwand treiben sollte. Ein paar Blicke zwischen die Schenkel der Damen gehen sogar bis kurz vor die Grenze dessen, was seinerzeit möglich und legal war. Die Darstellerinnen selbst sind mit zwei, drei – deutlichen – Ausnahmen nett anzusehen und füllen ihre Rollen als Lustobjekte männlicher Mitternachtsfantasien ohne Fehl und Tadel aus. Allen voran natürlich Franco-Muse Lina Romay, über die man nicht viele Worte verlieren muss. Doch auch Martine Stedil als naiv-debiles und schließlich willenloses Opfer spielt sich hier mit vollem Körpereinsatz in die Herzen und Hosen des Publikums. Die Sklavinnen ist Schmuddel-Kino, wie es im Buche steht, Fans werden sich daran erfreuen, alle anderen fürchterlich langweilen. Da jedoch davon auszugehen ist, dass die meisten Käufer wissen, was sie da tun, wenn sie einen Film von Jess Franco, der hier übrigens mal wieder eine etwas größere Rolle übernommen hat, ins Auge fassen, muss hier wohl niemand gewarnt werden.

 

Zumal die im Rahmen der „Jess Franco Golden Goya Collection“ erschienene DVD über ein ziemlich gutes Bild und einen ebenso klaren Ton (deutsches Pseudo-5.1, darüber hinaus gibt es nur englische Untertitel) verfügt. Das Cover zeigt zwar statt der Puffmutter eher die Gefängnisinsassin Lina Romay und passt damit besser zu einem anderen, bekannten Franco-Streifen, und auch die Szenenbilder des Backcovers hätten zum Teil mit etwas mehr Sinn für Ästhetik ausgewählt werden können, doch Wendecover, Trailer, Galerie und ein 40-minütiges Audio-Interview mit dem Regisseur (und mit deutschen Untertiteln) sorgen wieder für lachende Gesichter in der Erwachsenenvideothek.

 

(mosher)


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