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HellevatorHellevator

(I-On New Media)

 

Das Japan der Zukunft wird von einem totalitären Regime regiert, das die Menschen durch Kameras auf Schritt und Tritt beobachtet und kontrolliert. Darüber hinaus ist die Erdoberfläche nicht mehr bewohnbar, weshalb sich die Menschen im wahrsten Sinne des Wortes in den Untergrund zurückgezogen haben. Dort leben sie auf 138 unterirdischen Ebenen, die allesamt durch Aufzüge miteinander verbunden sind. In einem dieser Aufzüge sollen nun zwei Schwerverbrecher von der Gefängnisebene zur Ebene für „besondere Entsorgung“ überführt werden, doch sie können ihre Bewacher überwältigen und terrorisieren nun die ebenfalls im Aufzug anwesenden Passagiere.

Mit „Hellevator“ hat Regie-Neuling Hiroki Yamaguchi eine stimmige und düstere Zukunftsvision abgeliefert, der man das niedrige Budget kaum ansieht. Da sich die Kulissen weitestgehend auf das Fahrstuhlabteil beschränken, wird natürlich sehr viel Atmosphäre durch die Kameraarbeit geschaffen. Die klaustrophobischen Bilder verfehlen dabei ihre Wirkung nicht und erfahren zusätzliche Unterstützung durch abgedrehte Visionen und Rückblenden. Abgedreht sind auch die Figuren, angefangen bei der stoischen Liftlady und den sadistischen Wächtern bis zum ziemlich verstört wirkenden Mikrobiologen. Dazu gesellen sich eine hysterische Hausfrau, ein schweigsamer Mützenträger und ein undurchschaubares Schulmädchen. Letzteres könnte man als Hauptfigur bezeichnen, wenngleich sie über die Länge des Films kaum selbst aktiv wird, sondern eher das Geschehen beobachtet. Dennoch ist sie es, die die Handlung vom Anfang, als sie verbotener Weise eine Zigarette raucht, was eine todbringende Kettenreaktion auslöst, bis zum Ende, das noch eine Überraschung parat hält, verbindet. Über manch kleine Schwäche kann auch der durchgestylte Look von „Hellevator“ nicht hinwegtäuschen, doch es ist schon erstaunlich, mit welcher Sicherheit Regisseur Yamaguchi die verschiedenen Genre-Elemente miteinander vermischt. Der Film steht in der Tradition solcher Zukunftsvisionen wie „1984“, wird in diesem Sci-Fi-Kammerspiel aber noch um die Komponenten Psycho-Terror und Gore bereichert.

Und hier ist der Knackpunkt, der diese I-On Veröffentlichung disqualifiziert: Leider präsentiert die DVD den Film lediglich in seiner gekürzten Fassung. Da können auch die gute Bild- und Tonqualität (Deutsch 5.1, Japanisch 2.0) und die durchaus brauchbaren Extras (Interviews, Featurette, Making Of, Trailer) den Karren nicht mehr aus dem Dreck ziehen.

 

(mosher)


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