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Deadly Outlaw RekkaDeadly Outlaw Rekka

(I-On New Media)

 

Der Boss einer Yakuza-Gang wird von Mitgliedern einer verfeindeten Gruppe getötet, woraufhin Kanesada, für den der Ermordete wie ein Vater war, nach blutiger Rache dürstet. Doch die führenden Köpfe auf sämtlichen Seiten haben keinerlei Interesse an einem ausufernden Bandenkrieg, weshalb sie beginnen, über einen Waffenstillstand zu verhandeln. Kanesada allerdings kann in diesen Kategorien nicht denken und kennt nur eine Sprache: Gewalt.

Im Gegensatz zu den meisten seiner weiteren Yakuza-Filme lässt Takashi Miike in diesem Fall etwas mehr von den Zutaten einfließen, für die seine knallbunten Gewaltorgien berühmt und berüchtigt wurden. Die Brutalität ist weniger realitätsnah, dafür aber etwas goriger als etwa in Miikes „Black Society Trilogy“. Vor allem aber hat der Regisseur hier einiges von seinem typischen Humor einfließen lassen, etwa wenn die beiden Racheengel über die optimale Vorgehensweise beim Haare Färben diskutieren oder wenn die Waffen gegen Ende hin immer gewaltiger werden. Das furiose Finale, bei dem man sich mit Raketenwerfer und gigantischem MG den Schneid abzukaufen versucht, bietet comicartige Shootouts in rasanten Bildern. Leider mangelt einigen Szenen im Film aber auch an genau diesem Tempo. Die Dialoge ziehen sich hin und wieder etwas in die Länge und bieten dabei nicht allzu viele interessante Informationen. Kein Wunder, haben wir es doch mit einer lupenreinen Yakuza-Revenge-Story zu tun, die auf der einen Seite die schier endlosen Debatten der Bosse bietet und auf der anderen den Rachefeldzug von Kanesada und seinem einzigen verbliebenen Kumpel.

Hätte man die Dialoge ein klein wenig gestutzt, käme „Deadly Outlaw Rekka“ wohl etwas rasanter daher und wäre vermutlich auf mehr Begeisterung gestoßen. Im Gegensatz zu so mancher Kritik hat mir der Film aber dennoch sehr gut gefallen, was nicht zuletzt an dem ungewöhnlichen Soundtrack liegen dürfte. Diesen bildet nämlich das 1971er Album „Satori“ der Flower Travellin’ Band. Zwei Musiker dieser ’73 aufgelösten Progressive Rock Kapelle spielen sogar im Film mit und haben Miike mit ihrer Musik derart begeistert, dass er nichts anderes für seinen Film verwendete. Der Sound orientiert sich an Bands wie Black Sabbath oder Led Zeppelin, wirkt dabei aber eine Spur psychedelischer und verschweigt nie seine japanische Herkunft. Wer also nichts mit dem Film anfangen kann, wird sich womöglich immerhin für den Soundtrack begeistern können. Ansonsten rechtfertigt aber auch bereits die Prügelei, in der Kanesada mit einem Brecheisen gegen fünf Yakuzas kämpft, durch ihre Intensität das Ansehen von „Deadly Outlaw Rekka“.

Die DVD lockt leider nicht wirklich zum Kauf, da das Bild vor allem zu Beginn sehr unscharf ist und für einen Film von 2002 verdammt viele Kratzer aufweist. Im Rahmen des Erträglichen bleibt die Qualität allerdings schon noch und da sowohl deutsche als auch japanische Tonspur in brauchbarem 5.1 vorliegen, kann man den Film immer noch genießen. Bei den Extras verhält es sich wie bei den meisten I-On Veröffentlichungen, allerdings ist das neben Filmtrailer und Trailershow fast schon obligatorische Takashi Miike-Interview mit über 17 Minuten recht großzügig ausgefallen.

 

(mosher)


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