13 Hours: The Secret Soldiers Of Benghazi
(Universal)
Jack Silva, Tyrone “Rone” Woods, Kris “Tanto” Paronto, Dave “Bone” Benton, John “Tig” Tiegen, Mark “Oz” Geist… Alle standen früher als Marines oder Ranger im Dienst der US-Streitkräfte. Nach ihrem Ausscheiden aus der Armee versuchen sich die Ex-Militärs in einem bürgerlichen Leben mit zivilen Jobs und einem beschaulichen Familienleben. Dieses beschauliche bürgerliche Leben erfüllt die ehemaligen Soldaten nicht wirklich oder ist nicht von beruflichem Erfolg gekrönt. Deshalb entscheiden sie sich als Söldner - oder diplomatischer ausgedrückt Bodyguards - für eine private Sicherheitsfirma unter der Fuchtel der CIA anzuheuern. Ihr Einsatzort ist die Stadt Benghazi in Lybien zu einer Zeit, in der Lybien nach dem Sturz des Diktators Muammar al-Gaddafi´s alles andere als stabil ist. Unterschiedliche Gruppen kämpfen um eigene Interessen und auch um die Macht. Die sechs Bodyguards sollen in dieser instabilen und unsicheren Umgebung hauptsächlich US-Geschäftsleute beschützen. Als ausgerechnet im September des Jahres 2012 der US-Botschafter John Christopher Stevens der Stadt Benghazi einen Besuch abstattet, gelten sowohl für die CIA als auch für die Ex-Militärs verschärfte Sicherheitsmaßnahmen, schließlich nähert sich auch der 11. September und damit der Jahrestag von 9/11. Die provisorisch eingerichtete Botschaft für die Zeit des Besuchs des hochrangigen Diplomaten lässt zwar kaum Luxus vermissen ist aber offen wie ein Scheunentor und somit ein potentiell leichtes Ziel für Angreifer. Trotz aller Bedenken der sechs Sicherheitsberater agiert der CIA-Stationchief nur nach Dienstvorschrift und nimmt die Warnungen und Bedenken der erfahrenen Ex-Militärs nicht an. Am 11. September 2012 kommt es zu einem folgeschweren Angriff auf die US-Stellung in Benghazi bei dem unter anderem der Botschafter ums Leben kommt. Die sechs Söldner/Bodyguards widersetzen sich den Anweisungen des CIA-Vorgesetzten und setzen bei ihrem Einsatz nicht nur ihr Leben aufs Spiel, sondern verhindern noch größeren Schaden.
“13 Hours: The Secret Soldiers Of Benghazi” ist eine wahre Geschichte und basiert auf den Ausführungen des Buches “13 Hours: The Inside Account of What Really Happened in Benghazi“. Die Geschehnisse in Benghazi 2012 führten zu politischen Diskussionen und zu harscher Kritik an der damaligen US-Außenministerin Hillary Clinton und die Ereignisse lasten auch heute, im Jahr 2016 an der ehemaligen Außenministerin und jetzt demokratischen Präsidentschaftskandidatin. Nach großen Popcorn-Streifen und nicht unbedingt feinsinnigen Actionblockbustern wie „Armageddon“, „Pearl Harbour“ oder auch der „Transformers“-Reihe fragt man sich, ob Michael Bay der richtige Regisseur für einen Film wie diesen ist. Die Antwort ist ganz klar ja. Er hat schon oft bewiesen, dass er unterhaltsame Filme drehen kann („The Rock“, „Transformers“, „Pain & Gain“) aber er hat auch ein Faible dafür, die Pathos und Patriotismuskeule zu schwingen. Diese Art der Filme funktionieren in Gods Own Country ja überwiegend ohne Probleme werden aber hierzulande oftmals augenrollend aufgenommen. Ganz extrem war dies damals bei „Pearl Harbour“, wobei der Film noch zusätzlich unter der grauenhaft schmalzigen Lovestory gelitten hat. Aber Mr. Bay hat anscheinend dazu gelernt. Er hat einen sehr namenslosen Cast um sich geschart, der vollends überzeugt. Er verzichtet bis auf zwei oder drei kurze Ausnahmen auf seinen gern benutzten Patriotismus und damit auf eine übertriebene Schwarz/Weißzeichnung der sich gegenüberstehenden Parteien und vor allem verzichtet er auf Schmalz und eine grausame Lovestory. Dafür besinnt er sich auf das wesentliche. Er kratzt an der Oberfläche der Hauptprotagonisten, stellt kurz und knapp ihre Aufgabe vor und fokussiert sich dann auf den Angriff und die Geschehnisse des Anschlags vom 11. September 2012. Die Action weiß zu überzeugen und die Kampfhandlungen sind realistisch inszeniert. “13 Hours: The Secret Soldiers Of Benghazi” kann als ein reiferer Michal Bay Film bezeichnet werden, der Fans von Filmen wie „Black Hawk Down“ oder „Lone Survivor“ gefallen wird.
Die DVD ist Uncut, hat scharfes Bild und einen guten Sound (Dolby Digital 5.1) in diversen Sprachen. Extras sind keine vorhanden.
(Zvonko)