Aktuelles Magazin

Totentanz on
Totentanz Magazin bei Facebook

Free PDF 

Aktuell sind 968 Gäste und keine Mitglieder online

UroUro

(I-On New Media)

 

Hans Peter, genannt HP, bekommt von der Polizei die Chance, seine kriminelle Vergangenheit hinter sich zu lassen, wenn er einwilligt, als Ermittler für eine verdeckt operierende Anti-Drogen-Spezialeinheit namens „Uro“ zu arbeiten. Eingeschleust in die brutale Welt der Drogenmafia befindet er sich plötzlich in einem Netz aus Lügen und Verrat, dass sowohl von Seiten der Kriminellen als auch der Polizei ausgeht. Als man ihn auf Mette, eine alte Freundin aus seiner Vergangenheit ansetzt, wird seine Loyalität auf eine harte Probe gestellt. Mette verschafft ihm völlig ahnungslos von seinem Doppelleben Kontakte zu den großen Fischen des Drogenkartells, aber je tiefer er in den Sumpf der Mafia vordringt, umso mehr muss er feststellen, dass sein Auftrag direkt in seine eigene Vergangenheit führt. Und irgendwer scheint bei diesem bösen Spiel bewusst die Fäden zu ziehen...

 

Aus Norwegen kommen gemeinhin nicht allzu viele Filme, die sich rühmen können, es in unseren Breitengraden zu größerer Aufmerksamkeit gebracht zu haben. Stefan Faldbakkens „Uro“ wird diese Quote höchstwahrscheinlich nicht erwähnenswert nach oben schrauben – allerdings hätte er grundsätzlich das Zeug, als Initialzündung einer neuen, norwegischen Polizeifilmgattung herzuhalten. Allein die Regisseure dürften fehlen.

Faldbakkens Film kommt auf eine sehr raue Art daher und verweigert konsequent jede schwarz-weiß-Malerei. Die Frage, wer hier gut und wer böse ist, lässt sich bestenfalls mit der Erkenntnis beantworten, dass niemand gut ist. Zwischen Ganoven und der Polizei herrscht kaum eine klare Linie und zu welcher Seite sich der Protagonist mehr hingezogen fühlt, kann er selbst wohl nicht so recht benennen.

Darüber hinaus herrscht ein starker Realismus vor, der den Zuschauer wahrhaftig zu fesseln vermag, anstatt ihn mit wirren Schnitten oder bizarren Explosionen zu überfordern. Gerade, wenn man kürzlich solch übertriebenen CGI-Schwachsinn wie „Stirb Langsam 4.0“ ertragen musste, weiß man die raue, erdige Machart eines Films wie „Uro“ zu schätzen. Hier wird nicht mit Autos umher geschossen, sondern hier ist ein Kopfschuss das, was er ist: ein mieser, kurzer, dreckiger Moment. Dieser teils beinahe dokumentarische Stil kommt allerdings nicht von Ungefähr. Regisseur Feldbakken war vor den Dreharbeiten regelmäßig mit einer echten Anti-Drogen-Einheit auf den Strassen unterwegs und hat viele seiner Erfahrungen in den Film eingebracht.

Eine ähnliche Methode hat auch Darstellerin Ane Dahl Torp angewendet, als sie zur Vorbereitung auf eine Drogen-Szene einen Tag mit einem Heroin-Junkie verbracht hat. Diese eindrucksvolle Erfahrung findet man in Form einer kurzen Dokumentation im Bonusmaterial. Dank solcher Hingabe, die auch die anderen Schauspieler an den Tag legen, ist „Uro“ zu einem absolut stimmigen Film geworden, der zu keiner Zeit mehr sein will, als er ist und damit verdammt gut fährt.

 

Die DVD im Pappschuber mit deutschem und norwegischem 5.1-Ton weist keine bedeutenden Mängel auf und gibt sich im Extra-Menü sogar recht spendabel. Neben der erwähnten Doku finden sich noch ein ausführlicheres Making Of und ein interessantes Interview mit dem Regisseur auf der Scheibe. Dazu spendiert uns I-On noch einige nicht verwendete Szenen sowie TV Spots und Trailer zu „Uro“ und weiteren Filmen.

 

(mosher)


Musik News

Movie News