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KM. 31 - Der Tod wartet bei Kilometer 31KM. 31 - Der Tod wartet bei Kilometer 31

(e-m-s)

 

Langsam, aber beständig laufen die Spanier den Japanern gehörig den Rang der Nation grusligster Filme ab, könnte man meinen. Zumindest die deutsche DVD-Zulieferung erweckt dieses Gefühl, denn schon wieder landet ein ungemein überzeugender, spanisch-mexikanischer Grusler im DVD-Schacht.

"Km. 31" hat den Zuschauer innerhalb der ersten 30 Minuten sowas von fest im Griff, dass man fast von einem Genre-Überflieger sprechen kann. Die Umsetzung klappt bereits sehr gut, ohne auf übliche Schreckgespenste oder Effektspielereien zurückgreifen zu müssen, die sich erst später einstellen, wenn Catalina ihrer komatösen Zwillingsschwester Agata zu helfen versucht. Dafür dürfte der ziemlich realistische Unfall auf der Landstraße bei Kilometer 31, der einen weiteren, noch viel schlimmeren Unfall zur Folge hat, ziemlich tief in den Knochen sitzen. Fortan greift Rigoberto Castañeda, der gleichzeitig für das Drehbuch verantwortlich ist, auf gängige, aber gut kombinierte Tricks des Gruselkinos zurück und verfolgt einen Ansatz, der "Somniac" nicht unähnlich ist. Da wird die Protagonistin (und indirekt natürlich auch der Zuschauer) von fahlblassen Kreaturen heimgesucht, die klar machen, dass es ein Geheimnis zu lösen gilt, welches sie in der Welt der Lebenden hält.

"Km. 31" zeigt, dass das europäische Kino für solche Geschichten geschaffen ist, weil es nicht maßlos übertreibt und sich um seine Figuren kümmert. Auf falsche Komik wird man also ebenso wenig treffen wie auf kurzzeitige Auflockerungen, die der reinen Unterhaltung dienen könnten. Stattdessen setzt es auf durchgängig finstere Aufnahmen, in denen sich die Charaktere meist allein und nur getrieben von ihrer Angst und Neugier bewegen. Dabei kommen fantastische Elemente zur Geltung, die sich langsam in das Gefüge einpassen, welches sich längst schon in einer surrealen Welt bewegt. Die kühlen, dunklen Bilder verleihen dem Film zusätzlich eine Stimmung, in die man sich schnell einlebt.

Wer natürlich auf Schockmomente im Minutentakt setzt oder eine nachwirkende Auflösung erwartet, für den ist "Km. 31" nicht unbedingt etwas. Wer sich aber an sorgsam erarbeiteter Gänsehautkost mit einem Schlussteil erfreut, bei sich doch hoffentlich die Nackenhaare aufstellen, der bekommt dies mit "Km. 31" geboten. Bitte aber nicht von der eigenen, zu hoch gesteckten Erwartungshaltung ausbremsen lassen!

 

Technisch ordentliche Umsetzung, die aber in puncto Soundeffekte einiges an Potenzial verschenkt. Auch das Bonusmaterial hätte mit Trailer, Teaser, 20minütigem Making Of und einer Bildergalerie etwas umfangreicher ausfallen dürfen, aber immerhin ist das Coverdesign recht nett anzusehen.

 

(Paule)


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