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anonAnon

(Koch Media)

 

Sal Frieland (Clive „Children Of Men“ Owen) ist Cop in einer namentlich nicht genannten Zukunftsmetropole. Der Polizeidienst in dieser Zeit wirkt auf den ersten Blick relativ einfach, sind doch alle Bürger mit einer Art digitalem Auge ausgestattet. Dieses zeichnet jede Bewegung auf und duldet kein Vergessen. Als Cop hat Frieland eine wohl etwas besser ausgestatte Version des digitalen Auges, dass ihm erlaubt, seine Mitbürger zu scannen und Informationen übe diese jederzeit parat zu haben. Verbrechen können somit zeitnah und relativ problemlos gelöst werden. Dumm nur, wenn das System gehackt wird. Eben dies geschieht und eine Reihe mysteriöser Mordfälle müssen von Frieland und Kollegen gelöst werden. Die Opfer werden gehackt und ihr Blickfeld umgedreht. Die Ermittler sehen die Morde also nie aus Opfer, sondern aus Täterperspektive. Ein Umstand, der ihre Ermittlungsarbeit erschwert. Relativ schnell hat man einen Plan und Frieland geht Undercover. Er baut sich eine neue Existenz auf und sucht nach Hackern, die gewisse Erinnerungen und Geschehnisse aus seinen Erfahrungen und Erlebnissen löschen können. Er stößt dabei auf die Hackerin Anon (Amanda „Lovelace“ Seyfried). Ist die geheimnissvolle Hackerin Anon die gesuchte Mörderin oder wurde auch ihr digitales Auge gehackt, damit ein anderer Täter anonym und ungestraft seine Verbrechen begehen kann?

 

Der Neuseeländer Andrew Niccol hat mit Filmen wie „Gattaca“, „Lord Of War“ oder auch „Good Kill“ den einen oder anderen guten bis sehr guten Streifen auf seiner Haben Seite. Mit „Gattaca“ hat er ähnlich wie auch mit „Anon“ das Feld der Cyber-Dystopie bereits beackert. „Anon“ punktet mit einem klinischen, beinahe schon sterilen Setting und einer Film Noir Optik, das war es dann allerdings leider auch schon. Der Cyberthriller hätte alle Voraussetzungen für einen spannenden und gelungenen Thriller, kann diese aber filmisch nicht in Szene setzen. Da wären eine interessante Story und in Zeiten von Social Media und dem unbedarften Umgang von Daten und dem schamlosen Abschöpfen eben dieser durch staatliche und privatwirtschaftliche Organisation ist aktuell. Das Streben der IT-Nerds nach virtual und augmented Reality Inhalten nimmt immer größere Ausmaße an, die immer stärker werdende Anonymisierung  greift um sich. Alles Themen die im Film angeschnitten werden aber völlig emotionslos und lahm umgesetzt werden. Genauso das Acting der durchaus guten Hauptdarsteller. Clive Owen kann eigentlich was und hatte vor ein paar Jahren einen guten Lauf aber, dieser wurde spätestens nach 2011 („Killer Elite“) immer langsamer. Kaum noch tragende Hauptrollen in größeren Produktionen und irgendwie ein wenig gutes Händchen für interessante Rollen. Hier zeigen sich Owen und seine weibliche Partnerin Seyfried über die gesamte Spielzeit fast gelangweilt (die gespielte (?) Emotionslosigkeit, dürfte zur inszenierten Dystopie) gehören), was die fast 100 Minuten Spieldauer zu einer sehr zähen Angelegenheit machen. Schade, kein Highlight.

 

Die Blu-ray hat gutes Bild und satten Ton. Im Bonusbereich gibt’s Interviews (33 Minuten) und ein Feature von Regisseur Andrew Niccol beim Filmfest in München (57 Minuten).

 

(Zvonko)


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