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Die Wächter der ApokalypseDie Wächter der Apokalypse

(3L)

 

Die Weltuntergangsstimmung will nicht abreißen - nicht auf dem Heimkinosektor. Zuerst hielt ich "Die Wächter der Apokalypse" für einen spanischen Film, von denen ist man mittlerweile aber sehr viel hochwertige Stoffe gewohnt als diesen standardisierten, religiösen Thriller, bei sich alles um eine Verschwörung von Fanatikern dreht, die bestimmte Menschen dieser Erde umbringen müssen, um die Apokalypse heraufzubeschwören.

Der Protagonist, der auf der Todesliste steht, weil er am falschen Tag geboren wurde, ist dummerweise der Letzte jener Sühner, die getötet werden müssen, damit das finstre Spektakel steigen kann. Nach einem ersten Mordanschlag, bei dem drei Menschen, darunter seine Geliebte, ums Leben kommen, bahnt sich langsam sowas wie ein Begreifen der wilden Umstände an, die den jungen Fotografen im Folgenden erwarten. Zusammen mit dem Zuschauer durchlebt dieser die typischen Etappen von Unverständnis, dem langsamen Erlernen der Hintergründe bis zur Gegenüberstellung mit seinem Feind. Dazwischen gibt's ein paar Verfolgungen, viele Selbstmorde und natürlich Gespräche - mit offensichtlich verrückten Menschen wie auch mit relativ normalen, z.B. dem ungleichen Polizei/Interpol-Gespann, welches die blutige Spur, die der Protagonist hinter sich herzieht, sehr interessiert.

"Die Wächter der Apokalypse" hat seine spannenden Momente, ist aber mehr Thriller als Horrorfilm. Gerade echte Horror-Momente, die nun einfach wirklich gut zu diesem Thema passen könnten, hab ich sehr vermisst. Lediglich mit einem okkulten Stimmenwirrwarr wird etwas Bezug darauf genommen, ansonsten verschreibt sich der Film aber der Realität.

Der Rest ist ein solider Thriller, dem spektakuläre Momente bzw. ein Spannungsbogen bis zum Schluss fehlen. Wie die Sache ausgeht, kann man sich, falls man dieses Subgenre etwas verfolgt hat, nämlich bereits nach 20 Minuten an einer Hand abzählen.

Auf der Habenseite stehen charismatische Darsteller, die ihr Spiel genau richtig ansetzen, um den Film nicht zu übertreiben. Dazu kommt ein Inszenierung, die mehr europäisch als amerikanisch (bzw. mexikanisch) ist und deswegen ein paar interessante Momente enthält. Wer also ein wenig nach Andersartigkeit im Film sucht, kann sich hier bedienen. Brian Thompson darf sich mal wieder in der Rolle des stummen Killers verdingen (diesmal mit dicken Augenringen) und passt gut zum angedeuteten Image der düsteren Sekte, die für den gesamten Schlamassel verantwortlich ist.

 

Die DVD ist sehr sauber produziert im durchweg scharfen 2,35:1-Format (anamorph) und bietet einen sehr lebendigen, manchmal hektischen DD5.1-Ton (Deutsch, Spanisch) mit dt. Untertiteln. In der Bonussektion sieht es dafür etwas mau aus, denn mehr als Trailer und Galerie mit Filmbildern ist es nicht geworden.

 

(Paule)


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