Anathema – Distant Satellites
(KScope)

Anathema, die Band die wohl mit einen der krassesten (nachvollziehbaren) Stilwechsel im Metal hingelegt hat, legt mit „Distant Satellites“ ein Album nach, das leider nicht ganz die Klasse des Vorgängers erreichen kann. Zwar gibt es natürlich wieder gefühlvolle Melodien und ordentliche Spannungsbögen in den Songs, die auch richtig ausufern können, doch im Großen und Ganzen hat man diese bekannten Formeln schon besser gehört.
Zwar fängt der Opener „The Lost Song Pt. 1“ mit einem ungewohnt vertrackten Rhythmus an, doch weder Teil 1 noch Teil 2 erreichen bei mir mehr als die Oberfläche. Wo es andere Songs durchaus schafften mein Herz, meine Tränendrüse oder meine Nerven, die zuständig für eine Gänsehaut sind, zu berühren, so finde ich das Ganze nur nett. Und das reicht natürlich nicht aus. Weder komplett, noch für die Klasse von Anathema. Da der Metal Anteil bekanntlich sehr zurückgeschraubt wurde, bedarf es daher schon viel, um mich mit zu reißen und das passiert hier leider nicht oft.
Der schlicht „Anathema“ betitelte Song erinnert zwar wieder an Frühwerke, haut aber auch nicht recht vom Hocker.
Dann kommen Samples und Techno Rhythmen bei „You’re Not Alone“ auf, welche zwar mutig sind und mal etwas neues aufzeigen, was ich persönlich aber für den Tiefpunkt halte. Dennoch kann dann ausgerechnet der Titelsong mit ähnlichen Techno Beats am besten überzeugen. Wegen der richtig geilen Gesangsmelodie und der abschließende „Take Shelter“ macht genau da weiter und stimmt zum Ende hin richtig versöhnlich.
Nicht falsch verstehen, bei aller Meckerei ist dies kein schlechtes Album, doch gemessen an den Klasse Vorgänger Alben gibt es nur ein paar gute Songs, ein paar eher Nichtssagende, einen Totalausfall und gerade mal zwei Highlights. Da waren die Erwartungen ganz klar höher.

(Röbin)

http://www.anathema.ws/