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Blind Guardian - Beyond The Red MirrorBlind Guardian - Beyond The Red Mirror
(Nuclear Blast)

 

Die Frage „wie ist die neue Blind Guardian“ sollte doch eigentlich viel eher lauten „Welche Erwartungen habe ich an die neue Blind Guardian“. Denn das die Krefelder uns großes Bombastkino auftischen und ausgetüftelte Songs mit reihenweise verspielten Einzelheiten präsentieren dürfte wohl klar sein.
Um zu begreifen, warum ich persönlich die „neuen“ Blind Guardian nur noch gut finde, habe ich für mich einen Ansatz gefunden, der es eventuell erklären könnte. Während Blind Guardian in der Vergangenheit Fantasy-Metal zockten, wandelte sich der Sound bzw. das Songwriting nach der „Nightfall In Middle Earth“ stetig in Richtung Science Fiction (nicht auf die lyrischen Themen bezogen). Und während bei der Science Fiction Technik eine große Rolle spielt, ist dies bei der Fantasy die Mystik. Science Fiction wirkt kühl und erklärend, Fantasy warm und sich dem unerklärbaren hingebend. Analytisch vs verträumt.
So zumindest kann ich die letzten Werke, inklusive dem Neuen, der Science Fiction zuordnen, mit kleinen Ausnahmen. Nehmen wir als bestes Beispiel den Song „Ashes Of Eternity". Samples vermischen sich anfangs mit ungewöhnlichem Drumming, es gibt richtig melodische Teile aber auch zwei kurze Parts, in denen so richtig die alte Speed-Metal Gitarre zum Einsatz kommt. Diese sind aber so kurz und wirken einfach nur wie zufällig hinzugefügt, diese coolen Parts wollen sich einfach nicht stimmig in das Gesamtbild einfügen und obendrein noch zu kurz, als dass man sie wirklich genießen könnte.
Wohingegen der nachfolgende „The Holy Grail“ die richtig geile Ausnahme des Albums darstellt und so auch durchaus auf „Imaginations From The Other Side“ gepasst hätte.
Ebenso fällt „Grand Parade“ positiv aus dem Raster. Zwar wird dieser Song von der Band als „besten den wir je geschrieben haben“ betitelt und soweit würde ich nicht gehen, aber er kommt in seiner Fassung nahe an den hervorragenden „…And Then There Was Silence“ Song heran, der einer der großen Ausnahmen der neueren Guardian Alben darstellt.
Alle weiteren regulären Songs (mir lagen die Bonus Tracks nicht vor) reihen sich eher in der Tradition der letzten drei Alben ein und sind für mich ok, mehr aber auch nicht.
Ich bleibe einfach dabei, das Album als Ganzes zu sehen und auf mich wirken zu lassen, als die einzelnen Songs auseinander zu pflücken. Liebhaber der neuen Guardian werden das für sich eh mit ihrem Blick auf das Album tun und Gefallen daran finden. Fans, die die Frühwerke oder mittleren Alben bevorzugen werden wahrscheinlich ähnlich denken und spüren die gewisse Magie eben auch nicht mehr. Da nutzen dann auch tausend Details nicht zum glücklich werden. Im Übrigen stören diese auch nicht, es kommt aber aufs Gesamtbild an.

 

(Röbin)

 

http://www.blind-guardian.com/


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