Bionicangel - Masquerade
(KS Music)

Zunächst mal kann man die Truppe Bionicangel grob dem Industrial Metal zuordnen. Auf dem Cover prangert eine gefesselte, halbnackte Dame und suggeriert etwas düsteres und eventuell auch brutales. Doch Härte ist auf dem Album nicht so ganz vorhanden. Zwar gibt es metallische Riffs auf der E-Gitarre, diese ist aber doch den elektronischen Klängen eher untergeordnet und klingt auch eher sanft als hart. Beim Gesang verhält es sich ähnlich, englisch und deutsch wechseln sich ab und die Stimme klingt mal gequält böse oder belanglos poppig.
Und da wären wir auch schon beim Stichwort, das Ganze klingt eher nach Synthiepop (mit eben ein paar seichten Gitarren) denn nach hartem Industrial. Also eher was für "Fifty Shades" Gucker als für richtige S/M Liebhaber. Textlich gibt es auch öfter mal seichte Liebesgedichte und das passt auch alles gut zusammen, was man sich aber beim Song "Meine Gier" gedacht hat und im Refrain mal kurz "Ich fick dein totes Fleisch" eingebracht hat, fragt man sich dann doch. Vielleicht hat sich jemand gedacht er will wirklich mal böse sein? Keine Ahnung, klingt plump und billig und passt nicht zum Rest.
Wer also Synthiepop-Rock mag und auf zarten Goth steht, der ist hier bedient und sollte über die bösen Wörter in Nummer drei wegsehen. Wer harten Industrial sucht, der sollte komplett wegsehen.

(Röbin)

http://www.bionicangel.com/