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Overkill – The Wings of War (Hail or Kill)Overkill – The Wings of War (Hail or Kill)

(Nuclear Blast)

 

39 Jahre Bandhistory und 19 Alben. Macht im Schnitt alle zwei Jahre eine neue Scheibe. OVERKILL sind fleißig und haben eigentlich in fast 40 Jahren ebenso wenig eine wirklich schlechte Platte aufgenommen, wie sie Live enttäuscht haben. Manch einer wird behaupten, dass die Zeit zwischen „W.F.O“ und „Ironbound“ die vermeintlich schwächste Phase der Band darstellt. Aber Hand aufs Herz, selbst in dieser vermeintlich schwächeren Phase haben OVERKILL konstante Qualität und starke Platten abgeliefert (bspw. das unterbewertete „Bloodletting“). Ist also Jammern auf sehr hohem Niveau. Verantwortlich für diese konstant bleibende Qualität waren und sind bekanntlich der Derwisch und angepisster Aktivposten Bobby „Blitz“ Ellsworth und D.D. Verni. Das 2010er Werk „Ironbound“ gilt für viele Fans als Umbruch und die Rückkehr zu alter Stärke der Thrash Titanen aus New Jersey. Keine Frage, starkes Album und definitiv ein stückweit Back to the Roots. Seitdem müssen sich alle neuen Scheiben an eben diesem Werk messen lassen. Der Nachfolger war dann „The Electric Age“, dass meiner Meinung nach die Messlatte noch etwas höher gelegt hat und „Ironbound“ in puncto härte und Melodielastigkeit nochmal getoppt hat. Die darauf folgenden Scheiben „White Devil Armory“ und „The Grinding Wheel“ hatte ich dann wieder etwas schwächer in Erinnerung, was in erster Linie an dem etwas zurückgenommenen Tempo und der stärkeren Groovelastigkeit liegt. Aber selbst das ist eine Marginalie, sind auch diese beiden Scheiben richtig gut, wie ich mir im Vorfeld dieser Rezension noch einmal in Erinnerung rufen konnte. Was kann also die 19. und aktuelle Platte „The Wings Of War“ der Thrash Veteranen? Kurz und Knapp: Sehr viel! „The Wings Of War“ hat alle Trademarks, die OVERKILL ausmachen. Ein durchgängig durchgetretenes Gaspedal, starke Riffs, rotzige Attitüde, eine ordentliche Portion Angepisstheit und Power vom ersten bis zum letzten Song. Die Scheibe startet mit dem fetten Opener „Last Man Standing“ und einem industrial artigen, an Terminator erinnernden, Intro. Allein dieser Song weckt die Vorfreude und macht Bock auf mehr. Weiter geht’s mit den drei Arschtretern „Believe In The Fight“, „Head Of A Pin“ und „Bat Shit Crazy“. Wer hier noch still steht macht was falsch. Auf „Distortion“ herrscht dann geordnetes Chaos. Der Song braucht den einen oder anderen Durchlauf aber dann setzt er sich fest. „A Mothers Prayer“ überzeugt nicht zuletzt durch seinen starken Refrain. Das Herzstück der Scheibe wird dann mit „Welcome To The Garden State“ geboten. Eine herrlich rotzig-punkige Hymne mit Mitgröhlrefrain. Eine Ode an die Heimat der Band und mit Sicherheit Live eine Abrissbirne und hoffentlich bald feste Größe in der Setlist der New Jersey Thrasher. Es folgen mit „Where Few Dare To Walk“ und „Out On The Road-Kill“ zwei eher OVERKILL Standards ohne großartige Überraschungen. Geschlossen wird das Kapitel „The Wings Of War“mit „Hole In My Soul“, einem fetten Thrasher mit starken Riffs und sich festsetzendem Refrain. OVERKILL und „The Wings Of War“, schon jetzt eins der Alben des Jahres 2019 und somit ein klares HAIL! (Zvonko)

 

Overkill waren eine meiner ersten Lieblingsband seit ich angefangen habe Metal zu hören und ich hielt der Band die Treue, auch über die Durststreckenjahre. Ich erinnere mich an ein Konzert zur „Killbox 13“ Tour, das mit mir an einem Fastnacht Dienstag ungefähr 40 andere besuchten. Dennoch kann ich meine Fanbrille absetzen und muss nicht immer alles über den grünen (!) Klee loben. So etwa „I Hear Black“ oder „RelixIV“, beide bekämen von mir ein „Kill“.
Wie steht es jetzt hier? Für die beiden ersten Tracks kann ich Zvonko Recht geben, Vollgas auf die Nuss mit einprägsamem, Overkill gewohntem Refrain. „Head Of A Pin“ ist aber so ein typischer Kandidat, der in diesem Stil zu Haus auf oben erwähnten Alben stattfindet und einfach nichts hat. Er mag zwar zur Abwechslung des gesamten Albums beitragen, aber zur negativen leider. Diese fast schon bluesigen Groover mit geschwungener Gesangslinie in der Strophe? Brauch ich nicht. Zwar kratzt „Distortion“ auch wieder an diesem Stil, wird aber zusätzlich von einem bedrohlichen Grundton begleitet und schwächelt daher nicht ganz so daher. Früher hätte die Band diese Atmosphäre oder bestimmte Momente im Lied anders zu nutzen gewusst und hätte wahrscheinlich einen Killersong heraus gebracht. In diese Nähe kommt dann aber „When Few Dare To Walk“, der die angesprochene Atmosphäre umzusetzen weiß. „Welcome To The Garden State“ steht dann in der Tradition des fast einzig guten Tracks der „Relix“ Scheibe „Old School“, nur dass dieser hier mehr nach vorne geht, aber vom Grundton her doch sehr ähnelt, also einfach Spaß macht.
Zusammengefasst also kein schwaches Album, aber auch nicht spitzenklasse. Dennoch überwiegen die positiven Seiten, alleien der Druck des Albums und eben nur ein einziger Totalausfall lassen mich dann doch klar zu einem „Hail“ greifen. (Röbin)

 

Obwohl ich Overkill immer gut fand, muss ich zugeben, dass ich die Band all die Zeit über eher am Rande verfolgt habe, so dass ich die Platte nur aus sich selbst heraus beurteilen kann. Und da kann ich Zvonko nur zustimmen: „The Wings of War“ kicks ass. Overkill klingen nach ihren fast dreißig Jahren dermaßen unverbraucht und kompromißlos, dabei aber gleichzeitig so abgeklärt und souverän, dass man ihnen nur demütig huldigen kann. Rotzig, aber präzise wie ein Uhrwerk, schwindelerregende Gitarrenarbeit, ein Refrain besser als der nächste, bis zum Rand vollgestopft mit Ideen, ohne auch nur einen Moment an Eingängigkeit zu verlieren – ich bin überwältigt und betrachte mich hiermit als Spätbekehrten. Dass „A Mothers Prayer“ ein bisschen abfällt, ist da eigentlich kaum einer Erwähnung wert. Klares Hail. (Torsten)

 

Ich kann mich Zvonko nur anschließen! Zwar bleibt „The Electric Age“ mein Favorit unter den seit 2010 veröffentlichten Alben, aber „The Wings Of War“ hat alles in Gepäck was ein gutes Overkill Album braucht. Dass die Jungs nach so vielen Alben immer noch so eine gute Qualität abliefern ist und bleibt bemerkenswert. Gerade der Opener „Last Man Standing“ und das sehr starke „Bat Shit Crazy“ schaffen es hoffentlich in das Live Set. Denn die beiden Songs treten richtig in den Arsch, wie sich das für den rotzigen Thrash-Metal der Jungs aus New Jersey gehört!

Zwar sind auch wieder ein paar 08/15 Songs dabei, aber welches Album besteht schon nur aus Hits?

Trotzdem ist „The Wings Of War“ wieder recht abwechslungsreich. Von typischen schnellen Thrash Songs über groovigere Stücke wieder bis in die Punk Ecke ist alles vertreten. Dadurch wird das Album nicht langweilig und steht locker einige Runden hintereinander im Player durch. Auch Produktion und Sound sind wie immer top geworden. Da gab es bei den letzten Alben schon nichts zu meckern. Von meiner Seite aus wieder ein klares HAIL nach Jersey!!! (Larc)

 

 

Immer wenn man denkt, dass sich bei OVERKILL die ersten Ermüdungserscheinungen einstellen müssten, hauen die Jungs ein Album raus, das sich gewaschen hat. Das uninspirierte Intro (Ja, Zvonko, es erinnert an Terminator) hätte man sich schenken können, denn der Opener „Last Man Standing“ ist dermaßen mit Adrenalin vollgepumpt, wie man es eher von einem Newcomer erwarten würde. Egal ob die Band das Tempo gedrosselt (selten), etwas grooviger agiert („Head Of A Pin“), oder die Punk-Keule schwingt („Welcome To The Garden State“, grandios!), alle Songs gehen erbarmungslos nach vorne und direkt in die Hörmuscheln. Überraschend Metallica lastig ausgefallen ist „Where Few Dare To Walk“, dass mich etwas an „The Thing That Should Not Be“ erinnert. „Distortion“ ist der einzige Song, der einen Durchlauf mehr benötigt und etwas vertrackter um die Ecke kommt. Zum Ende des Albums geben OVERKILL noch einmal ordentlich Gas, vor allem „Hole In My Soul“ punktet mit einer großartigen Hookline. Kurz und knapp, ich schließe mich Zvonko an, ein ganz dickes Hail für „The Wings Of War“.  (Schnuller)

 

  

Ein Hail or Kill Review von Overkill, einer der sympathischsten und bodenständigsten Thrash Bands überhaupt, kann eigentlich nur so ausgehen das alles HAIL schreit. Ich kann hier als Schlusslicht auch kein anderes Fazit finden als meine Kollegen weiter oben. Unsere Titelhelden von Heft 26 liefern wieder saugut ab und halten das hohe Niveau der Vorgänger Platten, ganz klar. Es sind natürlich wieder Tracks dabei die in Zukunft auf der Setlist stehen werden, das schon oft genannte WELCOME TO THE GARDEN STATE natürlich, HEAD OF A PIN und LAST MAN STANDING sowieso. Alles gut bei den grün/schwarzen Metallern aus den USA. Bobby Blitz wird bald 60 – na und – so lange der noch so gut abliefert ist alles Bestens. Hail Overkill, ja was denn sonst? (Arno)

 

www.wreckingcrew.com


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