Boiling Blood – Lost Inside A Morbid World
Housemaster Rec. / Eigenproduktion
„Thrash Metal spielen, der das Blut zum Kochen zu bringt“ war das gesetzte Ziel bei der Bandgründung von BOILING BLOOD. Ein hohes Ziel und man darf den Herren attestieren, dass sie auf einem ordentlichen Weg sind. Die reine Thrash-Lehre gibt es auf dem Debut „Lost Inside a Morbid World“ zwar nicht zu hören, dafür eine Mischung, die auch etwas abseits der ausgetretenen Thrash-Pfade Einflüsse aufsammelt. Neben einigen Death Metal Riffs, findet man auch normalen Metal, cleane Parts und vor Keyboards („Abomination“, sehr gelungen!) schreckt man ebenfalls nicht zurück. Sänger Peter Rummel hat ein Händchen für ordentliche Hooks und vor allem die vereinzelten (sehr coolen) hohen Schreie sorgen für Abwechslung. Grundsätzlich liefern BOILING BLOOD ein ordentliches Album ab, das vor allem dann Spaß macht, wenn sich die Band nicht mit zu vielen Breaks oder Tempowechseln aufhält. Paradebeispiel hierfür sind „Emerged From Blood“ und „Torment In Fire“ (geiler Refrain, Jungs), die richtig gut auf den Punkt kommen. Etwas aus dem Rahmen fällt „Lost“, das etwas experimenteller ausgefallen ist, dafür aber mit Computersamples gespickt ist, die mich verdammt an den C64 Klassiker „Paradroid“ erinnern. Der Sound geht für eine Eigenproduktion in Ordnung, so kann man bei den etwas flachen Gitarren ein Auge zudrücken. Einige Songs wirken, als ob man bewusst Pausen zum Luftholen eingebaut hat. Sprich, zu viele Breaks und/oder Tempowechsel bremsen die Songs etwas aus. Definitiv aber ein gutes und solides Album, mit mehr als nur guten Ansätzen.
(Schnuller)