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Slayer - The Repentless KillogySlayer - The Repentless Killogy

(Nuclear Blast)

 

Dass Slayer nach fast vierzig Jahren Schluss machen, war eine traurige Nachricht. Aber dass sie nach dem Tod von Jeff Hannemann und angesichts fortgeschritteneren Alters nicht ewig weiter machen würden, war erwartbar. Umso schöner ist es, dass Slayer ihren Fans mit der Live-CD „Repentless Killogy“ noch einmal ein standesgemäßes Abschiedsgeschenk servieren. Wer Slayer bei ihrer Abschiedstournee gesehen hat, weiß, dass hier keine Gefangenen gemacht wurden - für mich waren Slayer im vergangenen November in Freiburg eines der mächtigsten Thrash-Konzerte, die ich bislang gesehen habe. Der Konzertmitschnitt stammt zwar nicht von der Abschiedstournee, sondern von einem Konzert vom 5. August 2017 in Inglewood in Slayers Heimat Kalifornien, aber es gibt viele Überschneidungen. Und da der Film zum Konzert in Deutschland leider nicht verkauft werden darf, kommt es also diesem Album zu, den - zumindest vorläufigen - Abschied von der Band zu markieren. Und der ist wie gesagt absolut würdig ausgefallen. Das Album ist letztlich ein Best Of der Bandgeschichte, wobei der Schwerpunkt auf den älteren Sachen liegt: Mit drei Songs kommt das hier betourte Repentless verhältnismäßig kurz, World Painted Blood ist mit „Hate Worldwide“ vertreten, von God Hates Us All gibt es natürlich „Disciple“ und auch „Bloodline“, Christ Illusion, Divine Intervention, Undisputed Attitude und Diabolus in Musica bleiben ausgespart. Stattdessen hauen uns Slayer - was mich persönlich unheimlich freut, da ich es für eines der besten Alben überhaupt halte - satte fünf Songs von Seasons in the Abyss um die Ohren, mit „Mandatory Suicide“ und dem Titeltrack die beiden besten Songs von South of Heaven, und von Show No Mercy bis Reign in Blood ist sowieso alles dabei, was nicht fehlen darf und was diese Band groß gemacht hat. Tom Araya legt von einem eher gemächlichen Anfang im Verlauf des Albums immer mehr zu und liefert vor allem bei den Refrains und den langen Schreien eine richtig engagierte Leistung ab, Gary Holts Interpretationen der Hannemann-Soli sind sowieso über jeden Zweifel erhaben, King schreddert was das Zeug hält, und Bostaph an den Drums ist bekanntermaßen nicht Lombardo, trommelt aber präzise und gnadenlos. Slayer hauen uns also ein Brett nach dem anderen so nüchtern, humorlos und souverän um die Ohren, dass es eine reine Freude ist. Auch die Crowd ist von Anfang an gut dabei, und der Sound ist so, wie er sein muss. Einfach fantastisch ist das Ende, mit dem Slayer noch einmal richtig die Hölle entfesseln: Mit Seasons in the Abyss, Hell Awaits, South of Heaven, Raining Blood, Chemical Warfare und zum Schluss einem richtig heftigen Angel of Death. Was für ein Finale. Ob wir Slayer noch mal in dieser Form live sehen werden? Man würde es sich wünschen, denn sehr müde klingen sie noch nicht. Aber wenn nun einmal irgendwann Schluss sein muss, dann sollte es sich genau so anhören.

 

https://www.slayer.net

 

(Torsten)


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