Testament – Titans of Creation

(Nuclear Blast)

Auf Testament ist Verlass. Seit Jahren bringen die Bay Area-Veteranen in regelmäßigen Abständen neue Alben raus, die zwar auch mal Schwachpunkte haben, im Großen und Ganzen aber eigentlich immer überzeugen, und mit denen sie ihrem Stil weitestgehend treu bleiben. Klar – die Zeit, in der die Kalifornier echte Hitalben produzierten, Chuck Billy auch mal dem Klargesang huldigte und seinen Gesang mit Phrasierungen durchzog, wie überhaupt jeder Song seine ganz eigene Stimmung hatte, ist lange vorbei. Knüppelharter und trotzdem eingängiger Thrash auf technisch hohem Niveau ist deshalb auch beim dreizehnten Studioalbum die Devise. Dabei ist allerdings durchaus Abwechslungsreichtum gegeben. Die Bandbreite reicht von klassischen eingängigen Nummern wie „Children of the Next Level“, „Dream Deceiver“ oder dem schön giftigen „Night of the Witch“, über progressive („Symptoms“) oder orientalisch angehauchte Nummern („Ishtars Gate“), bis hin zu Moshpit-Walzen wie „The Healers“, und zum Abschluss wollen es Testament mit „Curse of Osiris“ noch mal richtig wissen und prügeln uns ein derbes Death Metal-Brett um die Ohren. Die Massivität und Energie, die Testament seit je auszeichnet, muss man also nicht lange suchen, und in der Gitarrenfraktion bei Skolnick und Peterson ist auch alles beim alten, sprich: bestens. Ich bin nach wie vor ein Fan vor allem der ersten Platten, aber auch heute noch liefern Testament absolut standesgemäß ab, das muss man ihnen einfach lassen. Feines Teil.

http://www.testamentlegions.com/

(Torsten)