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Annihilator – METAL II
(earMUSIC/Edel)

 

Dass Annihilator eigentlich nur aus Jeff Waters mit wechselnden Musikern bestehen dürfte ja jedem Fan klar sein und so könnte man nun bei „Metal II“ auch einfach die Idee abnicken, die Produktion etwas aufzuwerten und die Gesangs und Schlagzeugspuren auszutauschen. Man kann (und sollte?) dem Ganzen aber auch kritisch gegenüberstehen.
Aber mal von vorne, 2007 brachten Annihilator das Album „Metal“ heraus, auf dem sich zahlreiche Gastmusiker die Klinke in die Hand drückten, egal ob bei den Vocals oder Gitarren. Den Hauptgesang aber übernahm damals Dave Padden, der ja der längste Sidekick von Jeff war und seine Sache für den von Jeff gewollt moderneren Anstrich richtig gut machte. Und hier ist jetzt der erste Knackpunkt: Auch wenn Waters im Infotext betont, Dave habe seine Sache immer gut gemacht, verstehe ich eben nicht, wieso dieser nun der Stimme von Stu Block (ex- Iced Earth) weichen muss. Stu hat sich bei dem zurzeit festsitzenden Jon Schaffer als erstklassiger Sänger etabliert, der problemlos seine eigene Identität mit der seiner Vorgänger mischen konnte und so als optimal für Iced Earth gelten konnte. Nun aber hat Herr Waters anscheinend wieder einmal Vorgaben gemacht, wohin die Richtung gehen soll und Stu wandelt als Chamäleon irgendwo auf ausgelutschten, nachgemachten Phil Anselmo Pfaden oder nachgemachten „typischen“ Annihilator-Vocals, verliert die eigene Identität zunehmend und macht die Sache zwar gut, aber keinen Deut besser als Dave. In meinen Augen vollkommen unnötig, wie hier erneut versucht wird, auf Teufel komm raus modern zu klingen.
Weiterhin haben wir die Schlagzeugspuren, die seinerzeit von Mike Manginig (Dream Theater) eingespielt wurden. Hier sitzt nun Dave Lombardo (ex –Slayer) und gibt natürlich seine eigenen Note mit rein. Das wird für viele Thrash Fans natürlich gefundenes Fressen sein, ob es unbedingt besser ist sei dahin gestellt. Was man attestieren kann ist, dass der Sound der drums organischer klingt, mehr nach einem echten Schlagzeug. Stellt sich nur die Frage, ob der verwöhnte Hörer im Jahr 2022 überhaupt noch echte drums hören will oder die Ohren so entwöhnt sind und man nicht lieber doch den eher künstlichen Standard Sound bevorzugt.
Also einerseits modern, andererseits back to basic? Der Gesamtsound klingt auf jeden Fall im Vergleich zur ersten Scheibe besser, da nicht mehr so dumpf.
Die Songs selbst sind von ok bis gut, teilweise sehr gut, nicht aber unbedingt Klassikerreif.
Also war es eher ein persönlicher Feldzug, sich mit dem ungeliebten Album erneut auseinanderzusetzen um es dann als Songwriter ins Herz zu schließen(?).
Alles in allem spiegelt es Jeffs Umtriebigkeit und Unruhe wieder (ein Blick in die Bestzungshistorie auf wikipedia reicht), nicht ganz zu wissen was eigentlich wirklich gewollt ist.
Ob nun „Metal“ oder „Metal II“ besser gefällt dürfte einfach nur den Vorlieben geschuldet sein oder eben auch wie kritisch man bereit ist, auf dieses Personenkarusell zu schauen.

 

(Röbin)

 

https://www.annihilatormetal.com/

 


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