BLACK LAVA - Soul FurnaceBLACK LAVA - Soul Furnace
(Season Of Mist)

 

Die australischen blackened Death Metaller BLACK LAVA zocken auf ihrem Erstschlag "Soul Furnace" eine polyrhythmisch und auch etwas sludgig ausgelegte Mixtur aus Black-, Death- und Thrash-Metal, mit einem leichten Hang zum Okkulten. Das erst vor knapp einem Jahr gegründete Aussie-Fourpiece aus Melbourne klingt für mich allerdings eher nordisch geprägt, rau, zerklüftet, nach Kälte, Bergen, Wald und Natur, als nach sengender Hitze oder australischem Outback. Aber das tragen Titel, wie "Black Blizzard", "Baptised in Ice" oder "Northern Dawn" schließlich bereits im Namen. "Soul Furnace" ist in ein catchy gehaltenes Gesamtkonzept eingebunden, das für mich von vorne bis hinten aufzugehen scheint und einige bärenstark umgesetzte Innovationen bereithält. Gerade was die perfekt aufeinander abgestimmte Rhythmusfraktion anbetrifft, die mich bei diesen neun Seelenfressern immer wieder ins Staunen versetzt. Aber auch gesanglich besticht dieses fulminante Debüt, sowie durch seine extrem coole Eigenständigkeit.

 

Die Black/Death Weirdos sind sehr variabel in Stil und Gangart, ja regelrecht progressiv, lassen die neuronalen Netze im Hirnkasten jedoch zu keinem Zeitpunkt überbrodeln. Das Progressive ist bei den Australiern BLACK LAVA also eher schmückendes Beiwerk, auch wenn es nahezu permanent zum Einsatz kommt. Dies beweist bereits der schleppende, in eine düstere Soundkulisse gehüllte, instrumentale Einstieg "Origins", der zwischenzeitlich mächtig das Gaspedal gen Bodenblech drückt. Das teilweise langgezogene, relativ helle, dennoch kraftvolle Death Gekreisch von Frontbrüllwürfel Rob Watkins wird immer wieder zackig und aneinanderhängend in Wut, Klage und Verzweiflung tief aus den Eingeweiden herausgefaucht. Die Vocalperformance kommt trotz oder gerade wegen der sauberen Produktion irgendwie sludgy rüber, was einen, in jeglicher Hinsicht positiven Einfluss, auf das intensiv wirkende Gemetzel nimmt. Besonders bei "Baptised in Ice" und "Soul Furnace" hat mir das gefallen, wobei mich ersteres auch mit seiner extrem versierten Polyrhythmik vollends überzeugt hat. Foto: Joe RitsonFür mich neben "Aurora", "Northern Dawn" und meinem bereits angesprochenen persönlichen Fave "Soul Furnace" definitiv einer der besten Songs auf dem Album. Das schranzende Buzzsaw-Gitarrenwerk hinterlässt schon gerne mal Gefrierbrand im Nacken und unterstützt den immer wieder zum Groove tendierenden postapokalyptischen Todesmörtel der Jungs aus Down Under.

 

BLACK LAVA sind auf jeden Fall mal wieder ein äußerst frischer, interessanter und bemerkenswerter Vertreter des modern interpretierten, progressiven und frostkalten Old School Black/Death Metal. Gerade das atmosphärische Gitarrenwerk von Ben Boyle, der fett wummernde, niederfrequent prattelnde Fourstringer von Tim Anderson, die omnipräsente Doublebass- und Crossrhythmik-Action von Schlagwerker Dan Presland, sowie der dadurch verursachte, permanente Wechsel in Style und Pace machen den Reiz an dem 34:02 Minuten wirbelnden "Soul Furnace" aus. Innerhalb weniger Tage, sprich zwischen Weihnachten und Neujahr 2021, hat sich das Quartett in den Bushido Studios zu Melbourne eingefunden, um in der besinnlichen Zeit, gemeinsam mit Aufnahmeleiter Troy Mccosker, einem wiederum nicht ganz so besinnlichen, ersten musikalischen Lebenszeichen Macht und Verderbnis einzuhauchen. Den anschließenden Mix übernahm Soundmaschine Kurt Ballou (CONVERGE, THE DILLINGER ESCAPE PLAN) in seinem Godcity Recording Studio in Salem, Massachusetts und für das Mastering griff man auf Alan Douches und das West West Side im Hudson Valley, New York zurück. Dass hierbei nichts schiefgehen konnte, beweist das experimentelle und erdige Ergebnis namens "Soul Furnace" auf eindrucksvolle Weise.


(Janko)

https://facebook.com/BLACKLAVA00/

https://instagram.com/blacklava.aus/

 

 

Checkt den heißkalten Seelenofen der schwarzen Lava hier an:

Soul Furnace:

https://youtu.be/b-BemxX-f50

 

Eye of the Moon:

https://youtu.be/agAYnJwtnDQ


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