Sodom - Tapping The Vein Re-ReleaseSodom - Tapping The Vein - Re-Release

(BMG)


Selten gabs soviel Getöse um ein Re-Release wie um dieses hier. Heftcover, Interviews, Dokus, die volle Medien-Breitseite. Dabei handelt es sich bei „Tapping The Vein“ am Ende nicht um eines der Alben von SODOMs klassischer Phase. Vielmehr leiteten die Herren um Tom Angelripper 1992 eine Periode mit qualitativ wechselhaftem Output ein. Erst Ende des Jahrtausends stabilisierten sich die Gelsenkirchener mit „Code Red“ wieder.
Da es von „Tapping The Vein“ jedoch nie eine Neuauflage gab und das Album das letzte durchweg starke für einige Jahre gewesen ist, kann man als Fan diese Wiederveröffentlichung dann doch irgendwo nachvollziehen.
In der regulären digitalen und physischen Version gibt es drei CDs. Auf normalen Vinyl-Veröffentlichung gibt es „nur“ eine Doppel-LP. Die limitierte fasst drei Scheiben. Die Deluxe-Variante hat drei Vinyls und zwei CDs mit allen fünf Alben zum Anfassen.
Die erste Disk beinhaltet das Original-Album vom damaligen Gitarristen Andy Brings neu gemastert. Hier klingen das von Harris Johns aufgenommene Werk schlicht etwas sauberer. Eben an die heutigen Hörgewohnheiten angepasst. Interessant wird es mit der zweiten Scheibe. Auf dieser befindet sich die „Redux Version“, auf der Brings die elf Stücke nochmal gänzlich auf links gezogen hat. Vor allem für Fans, die das ursprüngliche Album in- und auswendig kennen, gibts hier einiges zu finden. Alternative Takes, aufgeräumteres Soundbild und ein gänzlich anderer, weil direkterer und weniger halliger, Sound. Gerade flottere Stücke wie „Skinned Alive“ (dieses Schlagzeug!) oder „The Crippler“ profitieren davon. Allein für diese Scheibe lohnt sich dieses Release.
Dann gibts noch drei Live-Alben. Aufgenommen in Köln, Tokyo und Düsseldorf. Allesamt 1992 auf der „Tapping The Vein“-Tour entstanden. Das Grundgerüst bildet daher eben auch jenes Album. Die Show aus Tokyo hat dabei das beste Klangbild, die Aufnahme aus Köln ist die letzte mit Schlagzeuger Chris Witchhunter. Schade, dass gerade hier der Sound eher wie ein Bootleg wirkt.
Insgesamt ist die Neuauflage so sowohl für Fans, die das Album schon im Schrank stehen haben, als auch für frisch Interessierte etwas. Zuschlagen, auch nach 30 Jahren immer noch ein Top-Album!

(Manuel)

 

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