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Twixt – Virginias GeheimnisTwixt – Virginias Geheimnis

(Pandastorm)

 

Hall Baltimore (Val Kilmer) befindet sich auf Promotion-Tour für seinen neuesten Schund- Roman. Einst galt er als vielversprechendster Horror-Newcomer, doch nach dem tödlichen Unfall seiner Tochter, der Halls Beziehung zu seiner Frau zerrüttet und jene zu harten Drinks gefestigt hat, befinden sich der Autor und seine Karriere auf dem absteigenden Ast. In dem abgelegenen Nest Swann Valley bietet sich jedoch unerwartet die Gelegenheit zu einem neuen Bestseller: Der verschrobene Sheriff LaGrange (Bruce Dern) berichtet Hall von einer vermeintlichen Mordserie, bei der die Opfer mit einem Pflock im Herzen aufgefunden werden.


Allzu lange braucht es nicht, bis wohl auch der letzte Zuschauer bemerkt hat, dass Regie-Legende Francis Ford Coppola (Der Pate, Apokalypse Now) bei seinem neuesten Werk den Schwerpunkt eindeutig auf Stil, Optik und Atmosphäre gelegt hat. Die Story wird kaum ernsthaft vorangetrieben, inhaltlich spielt sich das meiste in Halls Träumen ab. Dort stößt er – in stimmungsvolle Schwarz-Weiß-Bilder mit ausgewählten Farbtupfern gehüllt – auf das geheimnisvolle Mädchen V und auf Edgar Allan Poe, der ihn durch die Traumwelten führt und ihm bei der Entwicklung seiner Buch-Idee behilflich ist. Dass er mit Twixt nicht nur auf Gegenliebe stoßen würde, muss Coppola bereits bei der ersten Klappe klar gewesen sein. Zu unkonventionell ist die Erzählstruktur und zu rissig der rote Faden der Geschichte. Und doch vermag die Inszenierung, die zu weiten Teilen an Coppolas Geniestreich Bram Stoker’s Dracula erinnert, den Zuschauer von Anfang bis Ende zu packen. Sofern dieser sich auf den Mix aus Gothic-Schauer, Krimi-Geschichte und Alice im Wunderland einlassen mag.
Neben der pausenlos dichten Atmosphäre tragen vor allem die Darsteller zum Gelingen von Twixt bei. Val Kilmer spielt den abgehalfterten Autor großartig und mit sichtlicher Freude, Bruce Dern hatte mindesten genauso viel Spaß an seiner kauzigen Rolle und Elle Fanning sieht als Geistermädchen schlicht bezaubernd aus. Wer nicht zwingend eine in sich geschlossene Handlung in einem Film erwartet oder Gefallen an freizügigen Interpretationsmöglichkeiten findet, sollte Twixt auf keinen Fall verpassen.


Die Blu-ray aus dem Hause Studiocanal wird dem Film, der den Fokus fraglos auf seine Schauwerte legt, in technischer Hinsicht gerecht und präsentiert Coppolas düster-romantische Visionen in optimaler Bildqualität. Ebenfalls dem Film entsprechend fällt es allerdings hinter dieser optischen Fassade etwas dürftig aus. An Extras finden sich nichts weiter als der Trailer und eine Trailershow. Lediglich zwei in einer 3D-Version anwählbare Szenen lassen aufhorchen, doch stellt sich auch hier bald Ernüchterung ein. Die beiden Sequenzen sind zwar eine nette Spielerei, aber weder besonders spektakulär, noch inhaltlich in irgendeiner Form begründbar.

 

(mosher)


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