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Killing_SeasonKilling Season

(Splendid)

 

Benjamin Ford (Robert „Taxi Driver“ De Niro) ist Soldat der internationalen Friedenstruppen im Bosnien Krieg. Bei einem Kampfeisatz stoßen die internationalen Truppen auf ein grausames Bild. Ein voller Zug mit aufgetürmten und bereits verwesten Leichen und kurz darauf ein Gefangenenlager, in dem die darin internierten sicherlich nicht im Sinne der UNO Menschenrechtskonvention gefangen gehalten werden. Solche Bilder führen auch bei den Friedenstruppen zu Hass und drastischen Maßnahmen. Sie befreien das Lager und nehmen ihrerseits serbische Paramilitärs in Haft. Anstatt sie in Gefangenschaft zu nehmen, werden diese kurzerhand exekutiert. Der Serbe Emil Kovac (John „Pulp Fiction“ Travolta) überlebt schwerverletzt. 18 Jahre später hat er sich ins Leben zurückgekämpft und sinnt auf Rache. Er gelangt an die Akte seines vermeintlichen Exekutors und macht sich auf den Weg in die Appalachen, wo Ford seit seiner Rückkehr in aller Abgeschiedenheit lebt. Die beiden kommen ins Gespräch und es scheint, als hätten sich zwei Kriegsveteranen einiges zu erzählen, bis Kovac den ersten Pfeil auf Ford abschießt. Ein unerbittlicher Kampf zweier Soldaten mit fast schon archaischen Waffen (Pfeil und Bogen) in nahezu unberührter und wilder Natur nimmt seinen Lauf.

 

„Killing Season“ von Regisseur Mark Steven Johnson („Daredevil“, „Ghostrider“) ist ein zweischneidiges Schwert. Da wäre zum einen das intensive Kammerspiel zweier legendärer und großartiger Schauspieler, die sich gegenseitig nichts schenken und alles voneinander abverlangen. Sie foltern sich gegenseitig und mal hat der eine und mal der andere die Oberhand über das Geschehen. Ihre Kriegserfahrungen und die grausamen Bilder, die sie dabei mitgenommen haben prägen ihr Handeln auch Jahre nach Ende ihres Kampfeinsatzes. Nicht zu vergessen ist der dritte heimliche Star des Films – die Natur. Atemberaubende Landschaftsaufnahmen und zum Teil unberührte Natur, die den Kampf der beiden noch zusätzlich erschwert. Sehr sympathisch auch die archaische Kampfweise mit antiquierten Waffen. Bisher also alles positiv und eine deutliche Steigerung des Regisseurs zu seinen grottigen „Frühwerken“. Was mir negativ aufstößt, ist die Message. Bei ihrem unerbittlichen Zweikampf kommen sie zu der richtigen Einsicht, dass im Krieg jeder zum Verbrecher und Täter wird/werden kann. Völlig richtige Einsicht aber die Message, dass nämlich diese Verbrechen rechtlich verfolgt und gesühnt werden sollten (Stichwort internationaler Gerichtshof (auch für amerikanische Soldaten!) für alle) bleibt aus. Ist natürlich auch Interpretationssache, schließlich könnte man auch sagen, dass sie die begannen Verbrechen unter sich sühnen, ein fader Beigeschmack bleibt leider bestehen. Ansonsten wieder nur positives. Drastische Bilder, harte Szenen auf der einen und fast schon malerische auf der anderen Seite, zwei gealterte aber engagierte Schauspieler und ein Regisseur, der endlich mal ein besseres Händchen bei seiner Inszenierung hatte als in der Vergangenheit. Abschließend bleibt zu sagen, dass „Killing Season“ ein mit Abstrichen gelungener Actioner ist, der angeschaut werden sollte.

 

Die blaue Scheibe von Splendid erscheint mit scharfem Bild und sattem DTS-HD Master Audio 5.1 Sound in Deutsch und Englisch. Obwohl Deutschland sehr gute Synchroarbeit macht, wurde hier leider etwas versagt. Im Original hat sich Travolta einen slawischen Akzent und gebrochenes Englisch zugelegt. Dieses nicht unwichtige Detail geht in der deutschen Sprachversion leider völlig unter. Ansonsten gibt es noch im Bonussektor Interviews mit den Verantwortlichen, eine B-Roll und die obligatorische Trailershow.

 

(Zvonko)   


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