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Killing ArielKilling Ariel

(I-On New Media)

 

Um seinem langweiligen Ehealltag zu entkommen nutzt Rick die Gelegenheit, seine neue Bekanntschaft Ariel mit auf ein Wochenende in einem abgelegenen Haus zu nehmen. Die bildhübsche junge Frau verdreht Rick mit ihrer frivolen Offenheit völlig den Kopf und lässt ihn seine Familie vergessen. Doch seltsame Dinge geschehen in dem Haus, die Rick an seinem Verstand zweifeln lassen. Unabsichtlich tötet er Ariel. Er verscharrt ihre Leiche und kehrt schockiert zu dem Haus zurück. Doch dort wartet die vermeintlich tote Ariel wieder auf ihn. Er bringt sie noch mal um, aber erneut kehrt sie wieder aus dem Jenseits zurück. Rick sieht sich in einem unendlichen Alptraum gefangen, für den es keinen Ausweg zu geben scheint...

 

Filme, die mit einem eher geringen Budget realisiert wurden und die das Ziel verfolgen, den Zuschauer möglichst lange im Unklaren über Handlung und Hintergrund zu halten, gehen besonders häufig komplett in die Hose. Wo kein Geld für vernünftige Schauspieler und eine fähige Crew ist, hilft selbst die ambitionierteste Regie-Idee nicht weiter.

Wie schön ist es da doch, dass es hin und wieder auch einmal die Ausnahme gibt, die diese Regel bestätigt, wenn nämlich ein Film wie Killing Ariel daherkommt und sein Publikum ohne große Vorwarnung schlichtweg zu begeistern vermag. Die finanziellen Engpässe wurden durch eine sehr sorgsame Wahl der Settings sowie der Umsetzung jeglicher Effekte praktisch vollkommen vertuscht. ‚Einfach, aber wirkungsvoll’ lautet hier die Devise, sodass am Ende trotz der gerade noch nachvollziehbaren FSK-16-Freigabe durchaus von einer gesunden Härte die Rede sein kann.

Für die Klasse des Films entscheidender als die gezielt gestreuten visuellen Gemeinheiten ist jedoch die präzise ausgespielte Story, die dank des Verzichts auf so manches Klischee eben nicht schon nach wenigen Minuten zum offenen Geheimnis avanciert. Stattdessen macht man uns behutsam mit der Hauptfigur Rick vertraut, deren Schicksal zwar immer wieder angedeutet wird, jedoch bis tief ins letzte Drittel der Geschichte hinein durch und durch im Nebel der Ungewissheit verborgen bleibt. Erstaunlich bleibt dabei, dass jener Rick über praktisch nichts verfügt, was ihn für den Zuschauer auch nur ansatzweise interessant oder gar sympathisch machen würde, und dennoch funktioniert die emotionale Einbindung in das Geschehen. Dieser Umstand ist sicherlich der handwerklich (fast) fehlerfreien und damit kurzweiligen Inszenierung einerseits sowie dem dank der reizvollen Story aufkommenden, generellen Interesse des Betrachters am Ausgang der Geschichte geschuldet. Allerdings tragen auch die immer wieder aufblitzenden lustigen Momente erheblich zum Gelingen von Killing Ariel bei. Ohne jemals die Grenze zur Albernheit zu erreichen, sorgt hier Situationskomik für so manches Schmunzeln, wobei – sicherlich vollkommen bewusst – auf richtige Lacher vollends verzichtet wurde. Vielmehr erfreut Killing Ariel mit - allerdings sehr dezentem - Geschichten aus der Gruft-Humor, vor allem, wenn Rick am x-ten Blick in die lebendigen Augen der gerade erst ins Jenseits beförderten Schönheit verzweifelt.

 

Ein wenig schade ist es, dass die deutsche DVD diesen klasse Film nicht mit einer angemessenen Portion Bonusmaterial würdigt und stattdessen nichts weiter als einen Pappschuber und den Trailer liefert. Hier wären Hintergrundinfos und ein „Kennenlernen“ des Regieteams Fred Calvert und David J. Negron Jr. mehr als willkommen gewesen. Doch leider muss der Käufer sich damit begnügen, dass wenigsten Bild- und Tonqualität (Deutsch/Englisch 5.1) recht gut ausgefallen sind und so zumindest während der regulären 90 Minuten keine Wünsche unerfüllt bleiben. Unbedingte Empfehlung!

 

(mosher)


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