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Hide and SeekHide and Seek
(Edel:Motion)

 

Den wohlhabenden Sung-soo verschlägt es in einen heruntergekommenen, schäbigen Wohnblock, den letzten bekannten Aufenthaltsort seines Bruders. Dieser wird seit einigen Wochen vermisst und Sung-soo, der jahrzehntelang nicht das Geringste von seinem Bruder gehört hatte, stößt auf dessen düstere Vergangenheit voller Gewalt, Kriminalität und Armut. Doch je mehr er nachforscht, desto tiefer versinkt er in diesem Moloch von einem Gebäude, in dem sich allerorts mysteriöse Dinge zu ereignen scheinen. Ein brutaler Mord hält die Nachbarn in Atem, die Bewohner wirken völlig verängstigt, seltsame Symbole werden an den Wohnungstüren eingeritzt und schließlich trifft Sung-soo auf einen erbarmungslosen Killer, der ihn und seine Familie sogar bis in den Hochsicherheitstrakt seiner eigenen Wohnung verfolgt.


Spätestens seit dem Kult-Thriller Oldboy erfreut sich das südkoreanische Genre-Kino auch hierzulande immenser Beliebtheit. Regisseur Huh Jung erweitert seinen Hide and Seek noch um zahlreiche Horror-, Slasher- und Home-Invasion-Elemente, die dem Film sehr gut zu Gesicht stehen. Zwar fragt man sich unwillkürlich, welche der vielen Elemente und Nebenhandlungen denn nun wirklich auf wahren Ereignissen beruhen sollen, für leidliche Spannung ist dank der Masse an verstreuten Hinweisen und Spuren aber allemal gesorgt. Erfahrene Genre-Freunde werden die Lösung vielleicht frühzeitig erahnen, doch kann man sich bei den unterschiedlichen Fährten, der nicht nur auf einer Ebene spielenden Handlung und ihrem doppelbödigen Protagonisten nie vollends sicher sein.


Neben dem erstklassigen Drehbuch weiß aber auch die gesamte Inszenierung zu begeistern. Der Look des verwahrlosten Gebäudekomplexes schnürt einem förmlich die Kehle zu, die eingestreuten Visionen geraten unglaublich intensiv und beklemmend und die Darsteller – von den zum asiatischen Overacting neigenden Kindern einmal abgesehen – machen ihre Sache schlichtweg perfekt. Lediglich der Soundtrack kränkelt hier und da an der richtigen Akzentuierung, was bei diesem Klasse-Thriller jedoch kaum ins Gewicht fällt.


Entsprechend der genialen Bildkompositionen wartet die deutsche Blu-ray mit einem gestochen scharfen Bild auf, das nahezu rauschfrei selbst kleine Details in den oft dunklen Szenerien zur Geltung bringt. Der Sound (deutsch, koreanisch) ist ebenfalls auf höchstem Niveau und bringt sowohl Effekte als auch Dialoge glasklar ins heimische Wohnzimmer. Als Extras liefert Edel:Motion noch ein Behind the Scenes-Featurette sowie ein 26-minütiges, durchwachsen gestaltetes wenngleich durchaus informatives Making -of.

 

(mosher)


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