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Ghost TrainGhost Train

(I-On New Media)

 

Freut man sich nach langer DVD-Abstinenz mal wieder auf eine gepflegte Runde Film und dann muss einem gleich der aktuelle japanische Grusler "Ghost Train" unter die Fittiche kommen - als ob das Genre nicht bereits Besseres hervorgebracht hätte als diese Geschichte um das geheimnisvolle Verschwinden bzw. Ableben mehrerer Fahrgäste einer mysteriösen Ubahn-Strecke. Obligatorisch sind da fast schon die Bestandteile, die für sich allein zwar gängige Unterhaltung versprechen könnten, in ihrem Zusammenspiel aber kaum funktionieren: eine schwarzhaarige, ebenso gekleidete Geistergestalt macht den Bahnhof unsicher, verliert ihren Fahrausweis und jeder Finder desselben wird dann später auf der Strecke vom Rachegeist gekascht. Leider ist nach dem vielversprechenden Beginn, bei dem eine solche Szene dem Zuschauer einige gehörige Schrecken versetzt, schon Schluss mit der nicht gerade einfallsreichen "Ringu"-Variation. Höchst langweilig verlaufen die Ermittlungen einer jungen Göre, deren kleine Schwester abhanden kam, und ihrer Klassenkameradin, die einen seltsamen Armreifen nicht mehr abbekommt und neblige Erscheinungen sieht. Erschreckend fallen leider nur die darstellerischen Leistungen aus, die doch sonst sehr solide gelingen. Es mangelt dem Film sowohl an Geheimnissen als auch an einem Ziel, auf das er zustrebt und das die Zuschauer fesseln könnte. Klar, man möchte schon ein wenig davon wissen, was denn nun die schwarze Frau zu ihrem üblem Handeln bewegt, aber die schablonenhafte Inszenierung auf niederem TV-Niveau mit auffüllenden, klischeehaften Dialogen, die sogar die wenigen Gruselmomente mit den dämonischen Opfern kaputt macht, gestaltet den 90-Minüter doch zu einem leidlichen Genre-Vertreter. Es fehlt z.B. auch an der zurückhaltenden Art und Weise, jenes Fingerspitzengefühl, das in den ruhigen Momenten vorbereitet, die Charaktere ausfüllt, um atmosphärisch Momente aufzubauen. Somit kann sich "Ghost Train" im Bereich J-Horror nicht einmal gegen durchschnittliche Titel durchsetzen, da er zudem noch ein immer wirrer und unglaubhafter werdendes Ende besitzt - träumen wir von Zombies, oder was?

Das anamorphe Bild ist farblich nicht ganz ausgeglichen und ein klein wenig zu weich, sonst aber in Ordnung. Die deutsche Synchro ist leider stellenweise missraten und wie auch der etwas bessere japanische O-Ton in Dolby Digital 5.1. Der Klang ist etwas zu einfach, Ansätze von Raumton sind aber vorhanden. Als Extras gibt es neben dem griffigen Steelbook ein ca. 10minütiges Making Of und Trailer.

 

(Paule)


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