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Dard DivorceDard Divorce

(Dragon Film Entertainment)

 

Eins gleich vorweg: Olaf Ittenbach’s neuestes Werk, ist die mit Abstand beste „no“ Budget Produktion, die dieses Land jemals zu Gesicht bekommen hat (wenn auch nur über den Umweg eines Imports). Zwar fand auch dieses Mal wieder eine Kooperation mit den U.S.A. statt, wo auch die Handlung des Films spielt, aber im Großen und Ganzen, handelt es sich auch bei „Dard Divorce“ um einen deutschen Film. Ittenbach beweist erneut, wie sehr er das Filmemachen liebt…das „extreme“ Filme machen…Guerilla-mäßig…fast ganz ohne Geld…nur an Wochenenden gedreht…größtenteils im eigenen Haus!!!

Kommt schon Leute, bei so einem hohen Grad an Aufopferung, kann man eigentlich nur von Liebe sprechen. Nachdem man den grossen Hollywood-Studios vielleicht vorwerfen kann, nur einen gewissen Markt zu bedienen und wenig Herzblut und Eigeninitiative in die Sache zu stecken, ist es bei einem leidenschaftlichen Amateur wie Ittenbach nur all zu gegenwärtig: Diese Liebe für den Horrorfilm!

 

Zur Story: Scheidungsanwältin Nathalie Stein (überzeugend: Martina Ittenbach) liegt seit einiger Zeit mit ihrem (noch)Ehemann Timothy (Barret Jones) im Clinch. Die Scheidung steht bevor und Nathalie lässt keine Zweifel daran, dass sie sich (ganz professionell) das Sorgerecht für ihre gemeinsamen Kinder unter die wohlgeformten Nägel reißen wird. Doch Tim hat nicht nur privat Probleme. Nein, auch auf seiner Arbeit als Koch, im Fast- food Restaurant „Eat at Joe’s“ muss er täglich die Erniedrigungen seines kriminellen persischen Chefs Moha (Kami Esfahani) über sich ergehen lassen, bis sich ihm eines Tages eine Gelegenheit bietet, sein gesamtes Leben zum Guten zu wenden - sehr zum Leidwesen von Nathalie, die von nun an fürchterliche Schmerzen ertragen muss, um ihre Kinder jemals wieder sehen zu können.

 

Klingt nach einem Rosenkrieg der etwas härteren Art, könnte man vielleicht vorschnell urteilen. doch „Dard Divorce“ ist keine blutige Scheidungskomödie. Nein, nein - „Dard Divorce“ ist bitterböse, bierernst und bitchin’ brutal! Dieser Film lässt jeglichen Humor seiner Vorgänger (sei es nun slapstick-, schwarzer- oder unfreiwilliger Humor) vollkommen außen vor und verdichtet somit eine Intensität, die ihres Gleichen sucht. Ich würde sogar behaupten: „Dard Divorce“ ist der erste Frauenpower-Splatterfilm, der weder mit einem Augenzwinkern noch einem sarkastischen Unterton gemacht wurde. Dieser Film haut rein…aber richtig! Sagen wir’s mal so:

Olaf Ittenbach präsentiert uns geneigtem Zuschauer durch die lieb gewonnenen Plot-Twists und einigen völlig durchgeknallten Charakteren, den gehaltvollsten Hardcore Horror Thriller seit „Beyond the limits“, der leider wieder nicht ganz erreicht wird. Zu sehr spürt man, dass „Beyond the limits“ zu einer Zeit entstand, in der eine regelrechte Aufbruchstimmung im Splattergenre herrschte, wo tatsächlich so etwas wie Budget vorhanden war, aber nicht von einem profitorientierten Produzenten und/oder Studio gestellt, sondern von begeisterten Fans, die aus privaten Spenden den Film mitfinanzierten. Das waren noch Zeiten - Zeiten, in denen Ittenbach für sich den Entschuss gefasst haben muss, mit dem Filmemachen seine Brötchen zu verdienen. Zur Produktionszeit von „Dard Divorce“ jedoch, ist das euphorische „ich-kann-vom-Filmemachen-leben“-Gefühl spürbar verflogen und Olaf Ittenbach erwog sogar (wie alles im ausführlichen Bonus-Material zu erfahren ist) ganz mit dem Filmemachen aufzuhören und wieder einen „normalen“ Beruf auszuüben. Diese Aussage ist zum Glück, mit der Bestätigung eines neuen Projekts, bereits revidiert worden, aber man merkt schon, dass „Dard Divorce“ ein letzter Versuch ist, an erste Erfolge anzuknüpfen, bei denen man noch mit wenig Produktionskosten viel (oder wenigstens ausreichend) Umsatz einfahren konnte. Wenn dabei am Ende so eine schöne Metal-Pak Doppel-DVD, mit astreinem Bild und Ton (wahlweise deutsch oder englisch) und überaus interessantem Bonus-Material (über 3 Stunden Interviews, Ittenbach - Specials, Premierenreport,etc.!) heraus kommt, hat man als Konsument eigentlich keinen Grund zum meckern.

Für alle Gorehounds und solche, die es werden wollen lautet also die Devise: KAUFEN!!!

So buy, and stay cruel!

 

(Leserkritik: Thorsten Zimmermann)


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