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Bad Boy BubbyBad Boy Bubby

(Bildstörung)

 

In einem in 2 Räume unterteilten Kellerloch lebt der 35 jährige Bubby mit seiner Mom. Er hat den Raum noch nie verlassen, da ihm die herrische Mutter vorgaukelt draußen wäre alles vergiftet. Sie selbst verlässt die Wohnung nur wenn es unbedingt nötig ist (z.B. zum Einkaufen) und trägt dabei eine Gasmaske um ihre Lüge zu untermauern. Bubby, sehr ängstlich der Mutter und dem Kruzifix an der Wand gegenüber, fängt Käfer und quält seine Katze. Nachts muss er mit der Alten im selben Bett pennen und auch Sex mit ihr haben. Für ihn alles normal – er kennt es ja nicht anders. Eines Tages klopft es an der Tür und ein versoffener Prediger kommt herein, Bubbys Vater! Nach 35 Jahren ist er zurück und macht sich gleich an die Mutter ran. Bubby gefällt das gar nicht plötzlich die zweite Geige zu spielen. Er tötet seine Eltern und geht – zum ersten Mal – aus dem Haus. Nun lernt der verwirrte, völlig ahnungslose Bubby die Welt da draußen kennen. Ist ja gar nicht vergiftet....man kann atmen und Leute kennen lernen, was Bubby aufgrund seiner naiven, unschuldigen Art schnell gelingt. So wird er quasi zufällig Sänger einer Punk/Wave Band und kommt damit auch noch richtig gut an. Allerdings lernt er auch die Schattenseiten der „Welt da draußen“ kennen. Da er in korpulenten Frauen ständig seine Erzeugerin zu erkennen scheint, fasst er ihnen hemmungslos an die Brust, was natürlich zu Ärger mit den Cops führt. Im Knast wird er dann auch noch von einem brutalen Schläger vergewaltigt! Wieder entlassen lernt er die mollige Angel kennen, die mit Behinderten arbeitet. Sie freundet sich mit Bubby an und führt ihn langsam in ein normales, der Gesellschaft angepasstes Leben...

 

Der australische Regisseur Rolf de Heer war mir bisher nur von seinem tollen Thriller „Alexandra´s Projekt“ von 2002 bekannt. „Bad Boy Bubby“ entstand 9 Jahre zuvor und findet nun erstmals den Weg in deutsche DVD Regale. Wir haben es hier mit einem echten Masterpiece zu tun, das steht außer Frage. Die obskure Wohnsituation und die krasse Herrschaft der Mutter machen den Film schon anfangs sehr eindringlich und hart. Wenn Bubby dann mit der Realität außerhalb seines „Gefängnisses“ konfrontiert wird, dann ist das teils witzig (das mit der Band könnte durchaus „Ex Drummer“ beeinflusst haben) und teils auch brutal direkt (die Vergewaltigung hinter Gittern, das erneute Quälen von Katzen). Ein kontroverses Drama, das schonungslos und konsequent verfilmt wurde. Bubby Darsteller Nicholas Hope ("Anacondas – Die Jagd nach der Blutorchidee") spielt fantastisch und man fragt sich warum so ein Ausnahmetalent nicht öfters zu sehen ist. „Bad Boy Bubby” ist einer der Filme die man so schnell nicht vergisst, zumal er obendrauf einfach auch noch tolle Bilder und Soundeffekte bietet!

 

Die DVD von Bildstoerung kommt als Doppel Disc in Amaray Hülle, die in einem klasse gestalteten Pappschuber steckt! Der Film ist qualitativ astrein (Regisseur Rolf de Heer hat an der DVD mitgearbeitet) und bietet deutschen Ton (5.1 und 2.0) sowie Englischen (2.0 und Headphone Surround), sowie den Audiokommentar. Im Bonus Bereich gibt ausführliche, sehr informative Interviews mit Rolf de Heer und Nicholas Hope sowie ein „Question & Answer“ mit dem Akteur. Dazu gibt es noch Trailers, Fotos, Simulation der ursprünglich geplanten Anfangs Sequenz und den Kurzfilm „Confessor Caressor“ mit Nicholas Hope erneut in einer psychisch abgedrehten, kranken Rolle. Das Fazit kann nur lauten das wir es hier mit einem sehr starken Film in grandioser DVD Umsetzung zu tun haben. Erneut hat das junge Label „Bildstoerung“ hervorragende Arbeit geleistet.

 

(Arno)


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