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Diego MaradonaDiego Maradona

(DCM)

 

Es gab viele große Fußballspieler aber kaum einer wurde beinahe Gottgleich angesehen und angehimmelt wie Diego Armando Maradona. Der nur etwa 1,65m große Fußballer war ein Genie auf dem Platz und ein Lebemann wie auch Skandalträchtiger Typ daneben. Maradona war wohl einer der größten Fußballer seiner Zeit und wäre es wahrscheinlich auch wenn er heutzutage aktiverSpieler wäre. Es gibt viele Fußballer die aus dem Team herausstechen und durch überdurchschnittliches Talent herausstechen aber Diego war tatsächlich etwas besonderes. Einer, der eine Mannschaft besser machen konnte und die nur wegen ihm Erfolg hatte. Bewiesen hat es der Filou auf dem Platz unter anderem mit der argentinischen Nationalmannschaft, mit der er 1986 die WM in Mexiko gewonnen hat und auf die kaum ein Kritiker einen Pfifferling gesetzt hat. Mit eben diesem Team stand er vier Jahre später erneut im Finale und hat bewiesen, dass es es vier Jahrezuvor kein Zufall war.

 

Vielleicht noch deutlicher wird sein Einfluss auf dem Platz bei einer (unter)durchschnittlichen Mannschaft wie dem SSC Neapel. Der teuerste Spieler der Welt wechselte1984 zum ärmsten Verein Italiens. Neapel – hier wurde Diego vom ersten Tag an gefeiert und angebetet wie ein Gott. Ein mit 85.000 Tifosi gefülltes Stadion empfing 1984 Diego Maradona bei seiner Vorstellung und haben den schüchternen kleinen Star regelrecht beeindruckt. Diesen Fußballverrückten Fans wollte und hat er in 7 Jahren Spielzeit alles gegeben und alle an ihn gesetzten Erwartungen erfüllt. So schillernd er auf dem Platz war, so schillernd war er auch daneben. Verbindungen zur Camorra und somit Zugang zu Koks und leichten Frauen und Affären prägten seine erfolgreichsten Jahre auch neben dem Platz. Dieser Raubbau konnte nicht spurlos an dem Fußballgenie vorbeigehen. Weder physisch noch psychisch. Nach jahrelangem sportlichen Hoch folgte der persönliche Niedergang. Treffend Diegos Kommentar: „Als ich nach Neapel gekommen bin, haben mich 85.000 Menschen begrüßt. Als ich ging, war ich allein.

 

Regisseur Asif Kapadia - der bereits mit den gefeierten Dokus über den Formel 1 Star Ayrton Senna(„Senna“) und die Musikerin Amy Winehouse („Amy“) auf sich aufmerksam gemacht hat - hat über 500 Stunden Filmmaterial über den argentinischen Fußballstar zusammengetragen und ein faszinierendes wie auch sensibles Porträt gezeichnet. Diego Maradona selbst kommt zu Wort, wie auch Freunde, Familie und Weggefährten. Es wird von keinem der zu Wort kommenden Personen etwas beschönigt. Vielmehr wird deutlich, dass Maradona eine zwiespältige Persönlichkeit mit vielen Höhen und Tiefen war und ist. Wie so oft bei Stars und Genies kämpft auch Diego Maradonamit einer inneren Zerrissenheit. Eine echte Person (Diego), die sich eine Kunstfigur (Maradona) zugelegt hat um mit dem Druck (Medial und Öffentlichkeit) umgehen zu können. Am einprägsamsten und besten beschreiben wohl die Worte des Personal Coachs Fernando Signorini den argentinischen Fußballstar: „Für Diego würde ich bis ans Ende der Welt gehen.Für Maradona mache ich keinen Schritt.

 

Die Doku sollte sich kein Fußballfan entgehen lassen, ist aber auch sehr interessant für nicht Fußballfans. Die 2 Stunden Spielzeit sind durch die Collage an Originalaufnahmen kurzweilig, unterhaltsam und spannend. Die Disc kommt mit gutem Bild und gutem Ton in Deutsch und Englisch. An Bonus gibt es leider keine nicht verwendeten Szenen oder sonstiges zusätzliches Material.

 

(Zvonko)


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