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Puppetmaster III - Toulons RachePuppetmaster III - Toulons Rache

(CMV)

 

Für die beliebte Puppetmaster-Serie war es eine erfrischende Idee, nach zwei sehr ähnlichen Vorgängern die Handlung wieder zurück in die Vergangenheit zu legen, um dort die Historie des Puppenspielers Toulon zu verfeinern, der Puppen zu echtem Leben und damit auch zu fiesen, kleinen Mordmaschinen machen konnte. "PUppetmaster 3" spielt mitten in der Nazihochburg Berlin des Jahres 1941 - jegliche Art von Feindbild muss also nicht weiter definiert werden. Toulon spielt allabendlich leicht politische Satire auf seiner vordergründig für Kinder eingerichteten Puppenbühne, was den Nazischergen natürlich überhaupt nicht passt. Nachdem Toulon in die Enge getrieben und allem beraubt wurde, was ihm lieb und teuer ist, geht er mit seinen Puppen zum Gegenangriff über.

Der Film ist genauso geworden, wie es sich anhört: herrlich simpel, spaßig und direkt. Guy Rolfe ist der perfekte Puppenonkel, der hinter seinem herzlichen Antlitz jede Menge Rachegefühle versteckt, die von seinem Gegner, der von Richard Lynch fabelhaft hinterlistig und schmierig gespielten Major Krauss, entfesselt werden.

David DeCouteau, der nie als besonders guter Handwerker galt und deshalb im B-/C-Moviesumpf stecken blieb, gelingt hier eine wunderbare Stimmung aus Märchen und realen Kriegsgräueln, die den Film zum besten der Reihe macht. Wenn die kleinen Racker erst mal loslegen, wird es teilweise ziemlich derb, denn der Tunneler bohrt sich mal wieder durch Körper, Sixshooter schießt sogar einen deutschen General durchs Fenster und Leech als eine von zwei neuen Charakteren lässt ihre Gegner mit ihren Blutegeln das Leben aussaugen. Wenn es soweit ist, hat der mordende Toulon auch alle Sympathien auf seiner Seite - wer kann schon Nazis ab?

Auch an anderen Stellen geht es relativ krude zu, wenn der später etwas sympathischere Nazi-Doktor zum Beispiel seine Experimente an Soldatenleichen vergeigt (sehr stark an "Re-Animator" angelehnt) oder Major Krauss seine verdiente Abreibung bekommt. Die Kulisse und die Ausstattung sind für einen B-Movie auch sehr ansprechend. Man erkennt zwar einiges als Studiobauten, aber es scheint mir ohnehin so zu sein, als wollte man die Bühne eines Theaters nachstellen. Es schadet dem Film nicht, sondern verhilft ihm zu seiner einzigartigen, leicht trashigen Stimmung.

Die deutsche DVD von CMV legt den Film neu auf. Der Ton (Deutsch/Englisch, jew. DD 2.0) geht in Ordnung, aber das Bild ist mal wieder im seeligen Videozeitalter hängengeblieben - sehr typisch für einen Full Moon-Film. Die kleine Hartbox gibt es mit zwei verschiedenen Motiven, ein paar Trailern und einem 12minütigen Blick hinter die Kulissen.

 

(Paule)


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