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Der Erste Weltkrieg in FarbeDer Erste Weltkrieg in Farbe

(Polyband)

 

Der Zweite Weltkrieg in Farbe und Das Dritte Reich in Farbe gehören ja mittlerweile zum Standard, was historische Dokumentationen angeht, da ist es nur verständlich, dass auch das globale Gemetzel Nummer eins nachzuziehen versucht. Dass dieses Vorhaben allerdings in ebenbürtiger Qualität in die Tat umgesetzt werden konnte, ist schon eine kleine Sensation. Immerhin wurden hier bis zu hundert Jahre alte Filmaufnahmen nachträglich eingefärbt, wobei das Ergebnis zum Teil sauberer daherkommt als die bekannten, tatsächlich in Farbe gedrehten Sequenzen aus den 30er und 40er Jahren. Vor allem aber ermöglichen die Bilder einen viel direkteren Zugang zum Geschehen, denn die "moderner" wirkenden Bilder suggerieren eine Lebendigkeit, die altbekannte Schwarz-Weiß-Aufnahmen zumeist nicht bieten können. Erfreulicherweise bleibt bei all dem die Authentizität überhaupt nicht auf der Strecke.

Dafür sorgen auch die - zugegeben wenigen - Augenzeugen, die es schaffen, die Bilder des Schreckens aus ihrer Erinnerung in die Köpfe der Zuschauer zu transportieren. Letztendlich überwiegt zwar naturgemäß die Sinnlosigkeit des Krieges im Allgemeinen, doch in den Erzählungen der Veteranen spiegeln sich durchaus auch die Unterschiede in Moral und Atmosphäre unter den Truppen zwischen den beiden Weltkriegen wider. Die rein kriegshistorische Seite übernehmen wie üblich diverse Historiker, die neben dem Off-Sprecher über die Entstehung des Krieges, die Situation an der West- und der Ostfront, den Krieg zu Wasser und in der Luft sowie den Weg in den Frieden und die Zeit danach informieren. Jedes Themengebiet wird in einer der sechs 45-minütigen Episoden ausführlich behandelt.

Hier wird der unpopulärere der beiden Weltkriege dem Zuschauer auf gleich mehreren Ebenen nahe gebracht, wie kaum je zuvor. Einzig nervig sind die unzähligen Doppelungen. Kann man in Hinblick auf den begrenzten Fundus an Bildmaterial mit visuellen Wiederholungen noch problemlos leben, erweisen sich immer und immer wieder gezeigte Interviewsequenzen doch irgendwann als kleines Ärgernis.

Macht aber nichts, die Doppel-DVD ist auch so jeden Cent wert, denn die gut viereinhalb Stunden vergehen wie im Flug und die Extras (Strategien und Taktiken, Interview mit Regisseur und Produzent Jonathan Martin) wissen ebenfalls zu gefallen. Eine gelungene Menü-Animation rundet dieses höchst informative und dennoch kurzweilige Paket ab.

 

 

(mosher)


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