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Paradise Lost - The Plague WithinHail or Kill Review

 

Paradise Lost - The Plague Within
(Century Media)

 

Da wollen es Paradise Lost aber nochmal wissen. Mit The Plague Within kehrt die Band größtenteils zu ihrem schleppenden Death Metal der Anfangstage zurück, was nicht wenige Anhänger begrüßen dürften. Direkt der Opener "No Hope In Sight" bringt in seinem Refrain ein paar Growls zurück, ich komme aber auch nicht umhin zu sagen, dass mich einige Passage in diesem Song an selige Type O Negative Tage erinnern, was durchaus positiv zu verstehen ist.
Direkt im Anschluss gibt es mit "Terminal" feinstes Death Metal Riffing, aber immer begleitet von einem nicht zu ausufernden Schlagzeug, so dass der Doom Faktor stets vorhanden bleibt, welcher bei "Beneath Broken Earth" vollends zum Einsatz kommt.
"Punishment Through Time" zelebriert den Doom/Death der Anfangstage, den englische Bands wie Anathema oder eben Paradise Lost in ihren Anfangstagen perfekt mit einem Schuss Melancholie anreicherten. "Flesh From Bone" bricht dann mit etwas erhöhter Geschwindigkeit aus dem Raster aus und sorgt für Abwechslung, "Cry Out" bietet bluesige Akzente und der Abschluss "Return To The Sun" stellt für mich mit seinem atmosphärisch düsteren Intro und an Celtic Frost erinnerndem hypnotischen Refrain klar das Highlight dieser starken Platte dar.
Ein klares "Hail" für diese gekonnte und vor allem jederzeit authentisch klingende Rückbesinnung auf alte Tage, die zu keiner Zeit altbacken klingt.

 

(Röbin)

 

Paradise Lost´s Karriere habe ich von Anfang an verfolgt und die Alben stehen alle im CD bzw. Vinyl Regal. Das man den Briten die "Erfindung" des "Female Vocals meets Growl" Stils zugeschrieben hat fand ich immer kacke, denn Celtic Frost haben das schon 6 Jahre früher (auf "To Mega Therion") gemacht bevor es Nick, Greg & Co. auf "Gothic" 1991 im Titeltrack zelebrierten! Auch ärgerte mich Nick Holmes King Diamond Verarschung, Backstage auf dem Dynamo Open Air 1993 von mir beobachtet. Der King legte mit Mercyful Fate eine Hammer Reunion hin und Sisters of Mercy Fan Holmes fand das wohl witzig.....! Aber wir wollen ja hier nicht nur Negativ Punkte von alten Zeiten aufführen, haha. Die Jungs haben viele tolle Alben hingelegt, mir am Liebsten davon "Icon", "Draconian Times" und "One Second". Eine Hitdichte ohne Ende - viele Klassiker stehen auf diesen Scheiben die hintereinander von 1993-97 erschienen. Was die Engländer heute machen gefällt mir auch noch ganz gut, wenn auch nicht mehr so viel Begeisterung wie auf genannten Alben aufkommt. Das sie jetzt zu den Anfängen, wenigstens teilweise, zurückkehren ist gut und von Robin entsprechend gewürdigt. Da hat Holmes Einstieg bei Bloodbath, bzw. Mackintosh´s Vallenfyre Sideproject wohl nachgewirkt? Echt Heavy was da rüberkommt und bei manchem Stück, z.B. "Sacrifice the Flame" oder "Victims of the Past", driftet man sogar in meine 90er Lieblingsphase. Macht Spaß - gute Scheibe - würde auch eher "Hailen" als "Killen"....

 

(Arno)

 

„The plague within“ ist eine denkbar unglückliche Wahl für unsere „Hail or kill“-Rubrik. Denn zum neusten Paradise Lost-Album kann es eigentlich keine zwei Meinungen geben Gut, man kann sich vielleicht streiten, welches Stück nun tatsächlich das Beste ist oder wo man das neue Album zwischen die alten Klassiker einsortiert. Aber damit hat es sich dann auch. Dabei hat die Scheibe durchaus leichte Schwächen – „Punishment from time“ ist zu einem klein Teil ein Eigenplagiat und dem Doom-Monolith „Beneath broken earth“ fehlt eine zündende Idee.  Aber was ist das schon, gegenüber tollen und spannend aufgebauten Stücken wie dem impulsiven „Terminal“ (toll, trotz dezentem Amon Amarth-Flair), dem nahezu schwarzmetallisch lodernden „Victims of the past“ oder der späten Gothic Metal-Perle „An eternity of lies“.  Erwähnen könnte man stattdessen aber auch ganz andere Lieder mit ganz anderen Stärken (z.B. das rockige „Cry out“), denn „The plague within“ ist nicht nur ein starkes, sondern auch ein verdammt abwechslungsreiches Album. Hier stimmt tatsächlich mal, was Künstler immer gerne behaupten. Jedes Stück hat seine eigene Identität und die setzt sich zusammen aus ungemein frisch und motiviert wirkender Musik und einem nicht nur, aber sehr oft ziemlich verrottet klingenden Nick Holmes. Für mich bisher die Überraschung des Jahres und ohne jede Frage ein Hail.

 

(Christian)

 

So ganz restlos wie Röbin bin ich von der Platte nicht überzeugt. Mir klingt das Album – aber vor allem in der ersten Hälfte - zu sehr nach Paradise Lost-Durchschnitt: ziemlich risikoarm, berechenbar und insgesamt wenig mitreißend („In Requiem“ fand ich da in Sachen Anschluss an die alten Tage deutlich kraftvoller). Lediglich „Eternity of Lies“ mit seiner tollen Geigenmelodie und dem Frauengesang hat es mir hier angetan. Allerdings hat das Album ja auch eine zweite Hälfte, und die hat mich dann auch überzeugt: „Victims of the Past“ mit seinem ungewöhnlichen Riffing und seinen hektischen und dramatischen Keyboards tanzt richtig aus der Reihe und ist für mich der interessanteste Song auf der Platte. „Flesh From Bone“, verdammt düster und grimmig, hat mich ebenfalls überzeugt; „Cry Out“ stimmt völlig ungewohnte Töne an, eine richtig mutige Nummer; und „Return to the Sun“ mit seinen schwelgerischen Leads entschädigt ebenfalls für einige Durststrecken auf dieser Platte. Alles in allem dann also doch auch von mir ein „Hail“.

 

(Torsten)


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