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Krayenzeit – Auf Dunklen SchwingenKrayenzeit – Auf Dunklen Schwingen

(Oblivion)

 

Krayenzeit? Beim ersten Lesen dachte ich, da hat jemand seinen Bandnamen nach der Geburtsstadt Atze Schröders – Essen-Kray – gewählt. Beim zweiten Blick dann klärt es sich auf: ist dann doch nur eine weitere Mittelalter-Metal-Band. Na dann die Gugel ausgepackt und reingehört.

 

Die Scheibe 'Auf dunklen Schwingen' ist der erste Longlplayer der süddeutschen Formation um Frontmann Markus 'Engel' Engelfried. Laut Biografie haben die sieben Musiker viel Erfahrung auf den Bühnen des Landes, können Säle rocken und Menschen zum Tanzen bringen.

 

Damit hätte ich das Strichwort zur ersten Auffälligkeit des Albums liefert: tanzen. Das Augenmerk der Lieder ist darauf gelegt, wie tanzbar diese sind. Eine standardmäßige Mischung aus verzerrten Gitarren, Drehleiern, Geigen und Sackpfeifen liefert Hausmannskost, solide aber ohne große Überraschungen. Naja, vielleicht bis darauf hin, das die Melodiebridge in 'Von der Fahrt übers Meer' eklatant fast 1:1 aus 'Over the hills and far away' von Garry Moore übernommen wurde. Wenn das eine Homage sein soll, dann zündet sie leider nicht.

 

Die zweite Auffälligkeit ist der Leagesang, der bisweilen stimmlich ein wenig zu überdreht seine manchmal etwas seltsam anmutenden Satzkonstrukte in die Umwelt jauchzt und trällert. Oder kommt es nur mir so vor, das ein Satz wie „Seit ich heut' Nacht von Deinen Lenden trank“ ein wenig befremdlich wirkt?

 

Die dritte Auffälligkeit kommt mit dem Gesamtklang daher: Hört man das Album auf Kopfhörer wirkt es extrem steril. Gerade von einer Mittelaltermetalband würde ich eine solche Sterilität nicht erwarten. Leider fällt bei solch genauem hinhören auf, das der ausschließlich männlicher Background (nur solchen hört man) äußerst Lustlos seinen Part verrichtet, was besonders gut in 'Verschenkt' zu hören ist.

 

Sicher ist das Album für die Band ein Meilenstein in Ihrer Geschichte, zumal sie ein namhaftes Label für sich gewonnen haben. Doch da liegt eben auch die Misere: nun sind sie in eine Verwertungskette eingereiht. Und hier geht es um Geld, nicht mehr und nicht weniger. Ich wünsche den Musikern, das sie weiter viele Liveauftritte haben werden, bei denen sie für Zuhörer und nicht das Mischpult singen.

Für Freunde dieses Genres wird 'Auf dunklen Schwingen' eine weitere CD im Regal sein, denn diese Zielgruppe wird auf's Beste bedient. Aber nicht zu genau hinsehen ...

 

(Andy)

 

www.krayenzeit.de


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