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Bells And Ravens – What Death Cannot End
(Eigenproduktion)

 

Bei dem Projekt Bells and Ravens fällt es schwer, seine Gedanken zu sortieren, was einem dazu alles direkt in den Kopf schießt und genau das spiegelt sich auch in der Musik wieder. Zunächst mal zu den Fakten: dieses Projekt wurde von Matt Carviero (Ex-Contracrash) ins Leben gerufen, der sich für alle Songs verantwortlich schreibt, inklusive dem Arrangieren, Orchestrieren und für fast alle Instrumente. Dazu befinden sich mit Zak Stevens (Savatage), Tim Owens (Ex- Iced Earth, Judas Priest usw.) und weiteren mehr oder weniger namenhaften Sänger illustre Gäste an Bord, die allesamt eine Erwartung schüren. Im Infoblatt ist die Rede davon, dass es mal eine Zeit ohne Schubladen gab, die heavy und episch war und in der Songs mit Überlänge geliebt wurden und nicht jeder Song gleich geklungen hat.
Jetzt frag ich mich als erstes: welche Zeit meint der Gute? Denn wenn man sich zu Gemüte zieht, dass hier kein Label und kein Vertrieb angegeben werden, darf man von den Worten des Maestros himself ausgehen. Und ich weiß ja nicht, wenn man nur nostalgisch veranlagt ist und sich in einer Blase verkriecht, die man als Jugendlicher mal aufgeblasen hat, dann kann es sein, dass die letzten 30(?) Jahre verpennt wurden. Ansonsten gibt es wohl heutzutage mehr als genügend Bands, die abwechslungsreich sind, Heavy, Episch, nicht gleichklingende Tracks bieten oder Überlänge präsentieren. Oder alles zusammen? Oder Teile davon? Die Kombination kann unendlich weitergehen und Schubladen gab es seit Musikgedenken.
Ja, die Produktion ist gut, ja die Instrumente werden beherrscht und ja, die Sänger liefern ab. Auch einzelne Passagen sind gut, aber von richtigen Ohrwürmern, Eingängigkeit und Hörspaß irgendwie weit entfernt.  Zak Stevens hat oftmals bewiesen, dass er ein super Sänger ist aber auch irgendwie nur dann unvergleichlich gut, wenn er unter der Fittiche der Sava Leute steht. Tim Owens mag zwar Schreien wie ein Großer, was aber einst als krasser Nachwuchs Hoffnungsschimmer begann, verkommt immer mehr zur seelenlosen Schreimaschine, was sich schon früh auf der Bühne abzeichnete.
Wie viel Geld hier wohl reingesteckt wurde, um diese Namen zu bezahlen, die Produktion usw.? Auch dieser Gedanke lässt leider einen faden Beigeschmack zurück, denn mit Geld kann man sich ja viel kaufen, aber richtiges Herzblut und Kreativität? Nicht so ganz.
Mit „1773“ gibt es ein klassisches Instrumentalstück, welches versierte Zuhörer begeistern könnte, den „normalen“ Musikfan aber lieber zu Savatage zieht, die selbiges unter dem Namen „Mozart And Madness“ auf „Dead Winter Dead“ vertont haben, etwas anders, etwas entschlackter, etwas ruhiger (und besser).
Und zum gesamten Projekt: Man könnte vor der Ambition den Hut ziehen und von was wahrlich Großem sprechen. Leider wird hier aus ambitioniert überambitioniert. Weniger ist manchmal mehr? Trifft hier aber sowas von zu. Gute, teils richtig geile Ansätze, aber weit übers Ziel hinausgeschossen.

 

(Röbin)

 

https://www.bellsandravens.com/



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