Doro – Conqueress: Forever Strong and Proud
(Nuclear Blast)
Die Karriere der blonden Düsseldorferin Doro Pesch verfolge ich seit frühen Warlock Tagen. Wenn die Metal Queen heutzutage eine neue Scheibe macht erwarte ich gute Heavy Metal Kost mit ein paar Rockern, paar Hymnen und einer deutschen Ballade. Immer so ganz souverän abgeliefert. Hmmm, das hat Doro mit vorliegender Scheibe auch getan aber etwas ist anders. Das Ding ist nämlich ein Knaller vorm Herrn! Ähnlich wie AC/DC mit „Power Up“ macht Doro zwar das was sie immer macht, aber qualitativ ist alles besser, runder, spritziger – es ist der Hübschen zu ihrem 40-jährigen Jubiläum gelungen nochmal ein richtiges Hammer Album rauszuhauen! Das geht schon überaus geil los mit dem Opener „Children of the Dawn“ – eine Hymne mit Accept ähnlichen Chören die sich schnell zum Ohrwurm entwickelt und ohne Übertreibung sofort in die Best Of - Top Ten aller Doro Tracks überhaupt rutscht! Schnell und 80er Warlock Style mäßig geht es weiter mit Stücken „Fire in the Sky“, „All For You“ oder „Time for Justice“. Ein sauguter Vibe, tolle Refrains, starke Vocals – die Frau und ihre Jungs sind in einen Jungbrunnen gefallen. Rob Halford von Judas Priest agiert als Duett Partner bei „Living After Midnight“ – kommt gut aber hätte auch gern ein weniger bekanntes JP Stück sein dürfen. Sammy Amara von den populären Broilers taucht auch auf – er singt (erstmals?) in Englisch mit Doro im Duett „Bond Unending“ – starker Ohrwurm der sogar im Radio landen könnte. „Fels in der Brandung“ ist dann die erwartete deutsche Ballade – geht in Ordnung, die folgenden „Heavenly Creatures“ oder „Rise“ treffen mich aber mehr. Am Schluss des fetten 15 Track Albums dann nochmal ein Duett – wieder mit dem Metal God Halford – diesmal „Total Eclipse of the Heart“ von Bonnie Tyler. Joa, kann man machen, muss aber nicht. Wer zur Doppel CD Edition greift – und das sollte man unbedingt – kriegt auf dem zweiten Silberling nochmal 5 starke Metaller. „Horns Up High“ oder „True Metal Maniacs“ können richtig was und erinnern wieder an Warlock! Ganz am Ende – also Song Nr. 20 (!) – tobt sich Doro nochmal thrashig aus bei Metallicas „The Four Horsemen“. Fazit: Ein bärenstarkes Jubiläums Album der Sängerin, das ich ihr so nicht mehr zugetraut hätte! Von Altersmüdigkeit oder Rente keine Spur! Mit dem 2023er Highlight Werk geht Doro nochmal voll zum Angriff über – Strong and Proud!
(Arno)