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holymartyr-logoUnter der Heerschar der Epic Metal-Legionen Südeuropas nehmen Holy Martyr mit Sicherheit eine Offiziers- oder gar Generalstellung ein. Von Beginn an überzeugten sie mit Leidenschaft, musikalischem Können und der großartigen Stimme Alex Mereus. Auch das neue Album „Hellenic warrior spirit“ ist ein gefundenes Fressen – um nicht zu sagen: eine fürstliche Festtagsmahlzeit – für den geneigten Fan epischer Klänge, der sich gerne glorreiche Geschichten aus längst vergangenen Zeiten erzählen läßt. Gitarrist Ivano Spiga tat das im Interview etwas profaner, trotzdem gab er einige interessante Details zum neuen Album und darüber hinaus zu Protokoll.

 

 

Ich habe euch kürzlich beim Swordbrothers gesehen und war einfach hingerissen. Glückwunsch zu der tollen Show! Wie war der Tag für euch?

 

I: Hallo! Es war großartig…vielleicht besser als unser erster Auftritt beim Keep It True 2004. Es ist immer unglaublich, vor einem deutschen Publikum zu spielen, den Deutschen liegt gute Musik wirklich am Herzen, und sie geben uns fantastische Unterstützung. Ich kenne nirgendwo so viele Leute, die auf Heavy Metal stehen, wie die, die ich in Andernach kennengelernt habe! 

 

 

Wie waren die bisherigen Reaktionen auf das neue Album „Hellenic warrior spirit“?

 

I: Viel besser als auf unser Debutalbum „Still at war“. Viele neue Leute zeigen Interesse an Holy Martyr, und wir haben 1000 Exemplare in nur einem Monat verkauft. Mit dem letzten Album haben wir diese Zahl in einem Jahr geschafft. Das beste für mich ist es, ein besseres Album mit besseren Songs zu veröffentlichen, und ich habe mich sehr über die guten Reaktionen vieler Fanzines und Zeitschriften gefreut.

 

 

Alex’ Gesang ist besser als je zuvor. Hatte er Gesangsunterricht, oder wie hat er seine Stimme verbessert?

 

I: Sowohl als auch. Er hat viel Unterricht genommen, aber wir müssen auch unserem Produzenten Luigi Stefanini danken. Ohne die Arrangements und seine Ideen wäre das Album anders ausgefallen, wir haben diesmal alles wirklich fast perfekt gemacht.

 

 

Die wiederveröffentlichten Versionen der “Hail to Hellas”-Songs unterscheiden sich ziemlich vom Original. Meiner Meinung nach weisen sie bei den Gesangs- und Gitarrenparts komplexere Arrangements auf. Wie kam es dazu? War das eure Idee oder die des Produzenten?

 

I: Ich wollte ein komplexes Werk erschaffen, in dem viel Arbeit steckt. Glücklicherweise fanden wir einen Produzenten mit viel Erfahrung. Wir haben uns die Originalsachen der Band vorgeknöpft und gemeinsam danach gearbeitet. Es gefiel mir einfach, was nach jeder Passage, jedem Riff herauskam…man kann auch die Baßlinien sehr gut heraushören, vielleicht zum ersten Mal bei unseren Songs.      

 

 

Gefallen euren alten Fans diese neuen Versionen? Oder gibt es auch Leute, die behaupten, daß Holy Martyr auswimpen würden, weil sie weniger rauh klängen als früher?

 

I: Ich weiß nicht recht. Viele alten Fans mögen den Kram, viele neue Fans auch. Es ist Heavy Metal mit Melodien, starken Gitarren. Zunächst mag ich es, und ich bin froh daß viele andere es auch mögen.

 

 

Inwiefern hat die Wahl des Produzenten das Album beeinflußt?

 

I: Die Wahl des Produzenten war die Wahl der Band. Er machte, was wir wollten, er schlug nur einige Arrangements vor, aber wir waren in derselben Stimmung. Es gab keinerlei Probleme. Ich finde, er hat tolle Arbeit geleistet und unsere Kriegerseele in der Musik eingefangen.

 

 

Beim Festival hast du mir erzählt, daß die ganze Band von Sardinien nach Mailand umgezogen ist, um bessere Möglichkeiten für die Band zu haben. Was hat sich seitdem verbessert?

 

I: Vielleicht. Wir haben bessere Voraussetzungen…wir sind endlich näher an Europa dran. Auf einer Insel zu leben, holy_martyr_bandist aus verschiedenen Gründen schön, aber wenn man oft live spielen will, ist es ziemlich schlecht. Man fühlt sich von der Szene abgeschnitten.

 

 

Habt ihr nach dem Swordbrothers noch weitere Optionen, in Deutschland zu spielen?

 

I: Leider nicht, aber Deutschland ist ein großartiger Ort für Holy Martyr, wir bekommen tolle Reaktionen von den Leute. Wir hoffen, daß wir oft wiederkommen können…

 

 

Was schätzt ihr, wie groß ihr mit eurer Musik werden könnt? Könnt ihr mit Epic Metal populär werden?

 

I: Ich weiß nicht, wir spielen einfach Heavy Metal! Schick Holy Martyr zusammen mit Iron Maiden auf Tour, dann könnte unser Name vielleicht größer sein…das ist der Hauptgrund, aber ich glaube, man muß sehr gut sein. Leider sehe ich viele Bands, die viel Unterstützung erhalten, mit ihrer Musik aber sehr wenig zu sagen haben. Wir tun unser bestes, wir tun, was wir wollen.

 

 

Können nur Bands wie Manilla Road, Manowar, Holy Martyr etc. als Epic Metal angesehen werden, oder gibt es noch mehr Möglichkeiten, wie Epic Metal klingen kann? Beispielsweise werden manchmal Bands wie Amon Amarth, Rhapsody Of Fire oder Bal-Sagoth auch so bezeichnet. Was meinst du dazu?

 

I: Es gibt Bands wie eben Bal-Sagoth oder Amon Amarth mit epischen Linien und Melodien. Wir unterscheiden uns auch total von Manilla Road, wir machen einfach nur Heavy Metal mit epischer Ausrichtung. Ich finde, daß der Epic Metal alter Schule mehr Feeling und Atmosphäre hat.

 

 

So ziemlich alle eure Texte handeln vom Krieg, und zwar ausschließlich von altertümlichen Kriegen der Römer und Griechen. Glaubst du, ihr werdet das eines Tages ändern und andere Themen behandeln?

 

I: Ja, ich glaube, wir werden unsere Texte vielleicht ein wenig verändern. Wir werden sehen, was in Zukunft passiert!

 

 

Andersherum – welche Ereignisse aus der Antike werden vermutlich noch für Holy Martyr-Songs verwendet werden?

 

I: Vielleicht Alexander der Große, die punischen Kriege und auch Schlachten aus dem Zweiten Weltkrieg, warum nicht?

 

 

holymartyrDeine Meinung zu Sabaton interessiert mich – diese Band schreibt ja auch Texte über Krieg, konzentriert sich aber auf modernere Kriege. 

 

I: Ich kenne sie, das ist keine schlechte Idee, aber die Herangehensweise ist meines Erachtens anders. Früher gab es eine andere Einstellung. Ich mag Bomben und Feuerwaffen nicht besonders, vor allem wenn Unschuldige darunter leiden.

 

 

Welche der folgenden Möglichkeiten bevorzugst du und warum:

 

Manilla Road oder Omen?

 

I: Manilla Road, sie sind düsterer.

 

Griechenland oder Italien?

 

I: Natürlich Italien!

 

Skylark oder Rhapsody Of Fire?

 

I: Ich kenne von beiden Bands nicht viel. Ich finde, die erste Rhapsody war gar nicht so schlecht, aber bei dieser Musikrichtung bevorzuge ich Blind Guardian.

 

Keep It True oder Up The Hammers?

 

I: Auf jeden Fall das Keep It True.

 

Athen oder Sparta?

 

I: SPARTA!

 

„Gods of war“ oder „Battle hymns“?

 

I: Natürlich das zweite…

 

Ein Konzeptalbum über den Niedergang des antiken Griechenlands oder ein Album über die Herrlichkeit des griechischen Weins und Ouzos?

 

I: Hahaha! Ein Konzeptalbum über Bier! Ok…das erste geht…

 

Für den Metal leben oder für den Metal sterben?

 

I: Für den Metal sterben bedeutet, dafür zu leben, damit beantwortet sich das.

 

 

Stell dir eine All-Star-Band vor, welche aus Mitgliedern zeitgenössischer europäischer Epic Metal-Bands besteht. Wie würde das Line Up aussehen? Und wenn diese Band ein Konzeptalbum aufnähme – was wäre das Thema?

 

I: Ich an der Gitarre, Joe von Doomsword am Gesang,  Gianluca Silvi von Battle Ram an der Gitarre, Kostas von Battleroar am Baß und der Schlagzeuger von Adramelch. Es könnte schön sein, etwas über Italien im Mittelalter zu machen.

 

 

Danke für die Antworten, die letzten Worte gehören dir.

 

I: Danke für das Interview, ich hoffe, daß viele, die Holy Martyr noch nicht kennen, es wagen werden, die Band zu entdecken, ohne sie zu hören. Das habe ich als Kind gemacht…mir Vinylplatten geschnappt und einfach nur das Cover angeschaut…vielleicht verdienen wir endlich so etwas.

 

 

(Till)

 

http://www.holy-martyr.com

 


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