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Metal Church, Comaniac - Aschaffenburg 2017

Metal Church, Comaniac - Aschaffenburg, Colos-Saal 12.06.2017

 

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Seit der Rückkehr von Mike Howe ans Mikro bei METAL CHURCH, ist der Glauben der zugehörigen Gemeinde wieder gefestigt. Mit „XI“ wurden der Bandbibel einige weitere Psalme hinzugefügt und von der Gemeinde auch entsprechend gehuldigt. Die dazugehörige Tour durch die europäischen Clubs zieht auch entsprechend viele Pilger an. Auch an einem undankbaren Montag, der mit Fronleichnam immerhin in eine kurze Woche mündet, haben sich doch genügend Fans im Colos-Saal zur Messe eingefunden, so dass der Club gut gefüllt bezeichnet werden kann. Weniger gut gefüllt zeigt sich der schon sehr ausgeräuberte Merchstand von METAL CHURCH, wo es nur zwei Shirts, in nicht mehr allen Größen für stattliche 25€ zu erwerben gibt.

 

Statt den Australiern Meshiaak, bei denen Slayer/Testament/Anthrax-Interimsdrummer John Dette an den Kesseln sitzt, war vor Beginn der Show das Backdrop der Schweizer COMANIAC zu sehen. Eine willkommene Planänderung. Klassischer Thrash passt doch besser zu METAL CHURCH, als das sehr moderne Gebräu der Australier. COMANIAC mussten leider ihr Drumkit noch vor dem von METAL CHURCH aufbauen, was auf der nicht gerade tiefen Bühne des Colos-Saal den Platz doch arg begrenzte. Daran ließ sich aber besonders Frontmann und Gitarrist Jonas Schmid überhaupt nicht stören. Obwohl durch die Doppelbelastung Gitarre/Vocals recht eingeschränkt, ist der Lockenkopf der größte Aktivposten auf der Bühne und turnt ständig am Drumkit vorbei auf der Bühne rum.  Das Material der Jungs recht tMetalChurch_Comaniac 3.JPGechnisch, mit vielen Breaks durchsetzt und meistens im mittleren Tempo angesiedelt. Das Gaspedal wird zwar hin und wieder durchgetreten, exzessives Gebolze fabrizieren die Jungs aber nicht. COMANIAC legen mehr Wert auf anspruchsvolle, oft  zweistimmige Riffs und Leads. Spaß an der Sache hat auch Drummer Stefan Häberli, der mit einigen technischen Kabinettstückchen ein echter Hingucker war. Das Material glänzt zwar nicht durch extreme Eingängigkeit, wurde aber sehr tight und mit gutem Sound in Szene gesetzt und kam entsprechend gut beim Publikum an. Zudem konnten die Jungs mit guter T-Shirt Auswahl punkten (Laaz Rockit, Vektor, Black Sabbath und Evile). Toller Gig Jungs!

 

 

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War es leichtsinnig oder ein Zeichen für einen starken Backkatalog, wenn als Opener gleich der vermeintlich größte Hit der Mike Howe Ära rausgehauen wird? „Fake Healer“ brachte die Fans auf jeden Fall gleich zu Beginn richtig in Stimmung. Howe ist drahtig wie eh und je und ebenso gut bei Stimme, agiert auf der Bühne mit seinen halb hüpfenden – halb tanzenden Bewegungen recht unmetallisch. Nach „In Mourning“ gab es mit „Needle And Suture“ den ersten von vier Songs des „alten Albums“ „XI“, wie Howe es wiederholt nennt. Bei „Start The Fire“ scheint Howe etwas unsicher in den höheren Lagen zu sein, beim folgenden „Reset“ war aber wieder alles in Butter. Neben Howe war Bassist Steve Unger klar der größte Aktivposten auf der Bühne. Mit dem definitiv besten Bühnenoutfit der Band poste er lässig und ohne übertriebenes Gehabe auf der Bühne, hatte immer eine Grimasse für Bilder aus den ersten Reihen übrig und kommt extrem motiviert und sympathisch rüber. Gitarrist Steve van Zandt ist zwar schon einige Jahre dabei, wirkte aber heute etwas statisch auf der Bühne und geht auch während seines kurzen Solos nicht wirklich aus sich raus. Von einer Verstärkerpanne ließ er sich allerdings auch nicht aus der Ruhe bringen. Nächster Höhepunkt des Abends war das Doppel „Gods Of Second Chance/Date With Povetry“, die beide mächtig für Stimmung sorgten und immer richtige Live-Kracher sind. Nach dem starken „No Tomorrow“ vom neuen Album, wurde mit „Watch The Children Pray“ endlich wieder ein Song aus der Frühphase gezückt, die seit Howes Einstieg etwas in den Hintergrund gerückt ist. Völlig unnötig ist lediglichMetalChurch 1.JPG Howes Vorsagen des Textes im Refrain, denn hier kennt heute jeder den Text auswendig. Das Schlusstriple bestand aus „No Friend Of Mine“, „Killing Your Time“ und dem abgefeierten „Beyond The Black“.

Ohne Zugabe ging das natürlich nicht, denn da fehlt definitiv mindestens noch ein Song. „Badlands“ gibt es dann auch gleich als erste Zugabe und ist erstklassig gesungen, sowie mit tollen Backings von Basser Steve unterstützt. Die Vocals von Howe waren hier sogar etwas zu laut, so dass man hören konnte, dass er die hohen Passagen recht problemlos meisterte. „Human Factor“ bildete dann den Abschluss der erstklassigen Show.

Die neuen Songs von „XI“ können zwar nicht ganz mit den alten Klassikern mithalten, früher war die gerade Gitarrenarbeit eine ganze Ecke innovativer und mit besseren Riffs gespickt, gute Ohrwürmer können METAL CHURCH aber auch heutzutage schreiben. Bleibt zu hoffen, dass METAL CHURCH durch die starke Platte und die guten Reaktionen auf Mike Howes Rückkehr weiterhin  Rückenwind bekommen und sich etwas mehr Konstanz im Line Up breit macht.

 

(Schnuller)

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