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Cycle of FearCycle of Fear

(I-On New Media)

 

Kurzgeschichten erfreuen sich ja gerade im phantastischen und dabei insbesondere im Horror-Bereich allergrößter Beliebtheit. Verwunderlich ist dies kaum, hat doch jenes Genre einen der zumindest quantitativ höchsten Outputs überhaupt.

Viele dieser neuen, alten, oder schlicht neu aufgewärmten alten Geschichten kommen dabei allerdings über eine halbwegs viel versprechende Ausgangslage kaum hinaus. Der Rest der oft 100 Minuten wird dabei für den Zuschauer nur allzu häufig zum realen Horror.

Was bietet sich also eher an, als die Spielzeit zu verkürzen und das Werk dadurch auf seine Stärken zu reduzieren? – Dass diese Überlegung erwähnter maßen recht häufig eine kommerzielle Umsetzung findet, heißt freilich keineswegs, dass die Rechnung auch immer aufgeht. Von genial auf den Punkt gebrachten Short Storys bis hin zu Kurzfilmen, deren Genuss langatmiger erscheint als eine ganze Staffel X-Files reicht die Palette des Kurz-Horrors.

Ähnlich mannigfaltig präsentiert sich die „Cycle of Fear“-Reihe, welche von I-On New Media auf drei Silberlingen zu je drei halbstündigen Filmen herausgebracht wurde.

Auch hier schwankt die Qualität von ganz gut bis echt schlecht.

 

Die erste Folge, „Prayer Beads“, etwa versucht sich heimlich, still und leise an den Zuschauer heranzuschleichen, hält dabei ihre Hintergrundinformationen im Dunkeln und bemüht sich am Ende um einen rüden Tritt in die Fresse. Leider fehlen – offensichtlich in erster Linie aus Budget-Gründen – die Möglichkeiten, zuvor eine intensive Atmosphäre aufzubauen, weshalb die Episode zwar nicht vollends enttäuscht, allerdings auch kaum mitreißt.

Die zweiten dreißig Minuten sind dagegen etwas leichtfüßiger inszeniert, allerdings wohl unter noch schärferen finanziellen Beschneidungen, denn Kamera, Schauspieler und Settings erinnern zuweilen an gewisse deutschstämmige Independent- um nicht zu sagen Amateurregisseure. Dennoch vermag die eine oder andere Idee und selbst der eine oder andere dämliche Witz „Vending Machine Woman“ zu einer stellenweise recht heiteren, hier und da sogar blutigen Angelegenheit zu machen.

„It’s me“ heißt der Abschluss der ersten DVD und kommt im Gegensatz zu den beiden Vorgängern etwas träge daher. So richtig will der Funke bei der Geschichte um die beiden Gauner, die eine alte Dame um ihr Erspartes zu bringen versuchen, nicht überspringen. Dafür kann diese dritte Folge aber mit einer weitestgehend stimmigen Atmosphäre aufwarten.

Weiter geht es mit „Real“, in dem ein (verrückter?) Wissenschaftler die Hauptrolle spielt, dem ansehnlichen „Mushroom Hunting“ und dem heimlichen Höhepunkt „Eddie“. Hier geht es um eine niedliche Robbe, die in der Bucht von Tokio auftaucht und die Menschen in eine Hysterie á la Knut treibt. Lediglich ein kleiner Junge lässt sich nicht von Eddie täuschen und ahnt die Gefahr, die von ihm ausgeht. Oder ist es der Junge, der gefährlich ist?

Zum Beginn der finalen Trilogie bekommen wir es in „Echoes“ mit einem eigenartigen, älteren Ehepaar zu tun, welches den Mörder ihrer Tochter aufzuspüren versucht, um an diesem grausame Rache zu nehmen. Dank zweier Splattereinlagen eine der nachhaltigeren Episoden, inhaltlich aber leicht unausgereift, wie die meisten anderen auch. Bevor in der letzten Folge, „Appartement“, alle „Geschichten ihren gemeinsamen Höhepunkt“ finden (dick auftragender Covertext), muss der geneigte Zuschauer noch „Cat’s Paw“ überstehen, die dank der Manga-Elemente zumindest für den Verfasser dieser Zeilen eine regelrechte Tortur dargestellt hat.

Alles in allem kann sich jeder Japan-Fan ruhigen Gewissens an diesem Paket versuchen, viele der typischen Elemente und Klischees werden bedient, sei es das freakige Kind, der durch Mark und Bein dringende Blick eines Greises, das kleine, geheimnisvolle, unheimliche Mädchen oder die allzu billigen Spezialeffekte, die gerade bei „Eddie“ zum Jubeln anregen. Grosses darf man hier mitnichten erwarten, wer nicht gerade asiaphil ist, greift vielleicht lieber zu einer DVD der „Geschichten aus der Gruft“. Dies scheinen übrigens auch die Macher von „Cycle of Fear“ getan zu haben, denn die vor jeder Folge abgespielte Titelmelodie erinnert sicher nicht zufällig an die Reihe um den schrägen Cryptkeeper.

 

(mosher)


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