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Die Nacht der lebenden TotenDie Nacht der lebenden Toten

(CMV-Laservision)

 

Der Zombie im Film existiert nicht erst seit dem 1967 in Pittsburgh entstandenen "Die Nacht der lebenden Toten", so richtig zur modernen, Angst einflößenden Horror-Figur, die auch noch 40 Jahre danach zahlreiche Genre-Regisseure inspiriert, wurde er aber erst durch eben jenen. Wie wirkungsvoll der damals selbst finanzierte Low Budget-Streifen ist, zeigt sich daran, dass es auch heute noch problemlos möglich ist, die Legende, die Regisseur Romero bisher mit drei Fortsetzungen würdigte, allein als effektiven Horrorfilm zu sehen und unbeeinflusst vom filmhistorischen oder nostalgischen Stellenwert der s/w-Produktion ganz deren intensive Atmosphäre zu genießen.

Für ein Erstlingswerk ist "Die Nacht der lebenden Toten" ungemein spannend und professionell, vielleicht auch, weil sich die Crew aus Werbefilmern mit ihrem Projekt auf die wesentlichen Aspekte des "modernen" Horrors besann, den der Film mitdefininierte. So erfreuen die grusligen Zombieszenen immer wieder durch eine phantastische Ausleuchtung, einfallsreiche Einzeleinstellungen und ein Gespür für besonders effektive Schreckmomente, die sich statt auf toten Leibern auf den Gesichtern der Darsteller abspielen. Dank der für damalige Verhältnisse beeindruckenden Zombie-Masken und dem hypnotisierenden Score, der mit der Spielzeit immer mehr an Intensität gewinnt, muss den Zuschauern in den 60er Jahren im Kino ziemlich die Muffe gegangen sein. Nicht nur vor dem Haus, wo die Untoten umher wanken, ist die Stimmung zum Zerreißen gespannt, auch im Inneren sorgen Konflikte und Streitigkeiten für psychologischen Druck, den man zu dieser Zeit eher von einem Hitchcock-Film erwarten durfte. Dass man darüber hinaus noch politischen Subtext in die Handlung interpretieren kann, Romero seine apokalyptische Zelluloid-Psychose aber auch ohne diese Hintergründigkeit an den Zuschauer bringen kann, ist ein weiterer großer Pluspunkt. Aber vor allem, wer sich für das Visuelle interessiert, wird sich kaum satt sehen können an der Vielzahl von lebendig wirkenden, räumlichen, verkanteten und actionreich montierten Einzeleinstellungen, die für Momentaufnahmen prädestiniert zu sein scheinen, in ihrer 24-Bilder-Abfolge pro Sekunde aber nicht minder spektakulär ausfallen.

 

Ganz und gar nicht altbackener, sondern immer noch sehr beeindruckender Horrorfilm, dessen Klassikerstatus zugleich auf inszenatorischem Geschick als auch auf einer ganzen Menge von Neuerungen für das Genre begründet sind. Die CMV-Neuauflage dieses Titels müsste so ziemlich die beste deutsche DVD sein, denn Bild und Ton sehen bzw. klingen sauber und der über einstündige Rückblick mit Interviews und Fotos macht ebenfalls einiges her. Dazu gibt's Trailer, ein älteres Romero-Interview, eine Bildergalerie und ein schönes Menu. Wer den Film also noch nicht hat, bekommt hiermit die Gelegenheit, ihn in einer ordentlichen und zudem günstigen Variante zu erstehen.

Wer die Wahl hat, hat in diesem Fall aber auch die Qual: Neben einer "Retro Edition" (Nummer 13), die auf 399 Stück limitiert ist und das Glasboxen-Design pflegt, erschienen zwei verschiedene Motive auf kleinen Hartboxen, die beide sehr stilvoll sind.

 

(Paule)


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