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12 Jahre, 3 Monate, 9 Tage - Die Jahreschronik des Dritten Reichs12 Jahre, 3 Monate, 9 Tage - Die Jahreschronik des Dritten Reichs

(Polyband)

 

Der Inhalt dieser relativ neuen (2008) Dokumentation erklärt sich bereits im Titel selbst - und man ist sogar geneigt, die durch die Titelwahl selbst auferlegten hohen Ziele als durchaus erreicht zu bezeichnen. Sicher ist es ein Ding der Unmöglichkeit, das gesamte Dritte Reich inklusive seiner Entstehung und seines Untergangs auf eine DVD zu packen. Doch angesichts der Möglichkeiten darf man Michael Klofts Film eine relative Vollständigkeit attestieren.

Dazu bedurfte es dann aber auch zweier Dokumentationen, die sich mit jeweils deutlich über zwei Stunden Laufzeit der ersten beziehungsweise der zweiten Hälfte der Nazi-Herrschaft über Deutschland widmen.

 

Naturgemäß dringt Die Jahreschronik des Dritten Reichs dabei nicht tief in sämtliche Details ein, und dennoch erfährt der Zuschauer überraschend viel Neues, zumindest aber werden viele Informationen geboten, die in beinahe allen artverwandten Dokumentationen fehlen. Beispielhaft sei hier nur das wirtschaftspolitische Handeln Hitlers genannt, das sonst kaum thematisiert wird. Dieses Versäumnis anderer Autoren hat in der heutigen Gesellschaft leider zur Folge, dass die Uralt-Argumentation, Hitler habe viel für Deutschland geschaffen, habe Autobahnen gebaut und vor allem habe jeder Arbeit gehabt, nur allzu oft Anklang findet und aus historischem Halbwissen heraus nicht hinterfragt wird.

 

Von solchen Details einmal abgesehen, ist es aber fraglos das Hauptanliegen einer Chronik, einen möglichst umfassenden Blick auf die fragliche Zeit zu werfen und die Zusammenhänge von Ursache, Ablauf und Wirkung aufzuzeigen. Dies erledigt 12 Jahre, 3 Monate, 9 Tage mit Bravour, und nach viereinhalb Stunden fragt sich der Zuschauer, ob er jemals soviel Information in so kurzer Zeit erfahren durfte. Dabei gelingt der erstaunliche Spagat, einerseits alle noch so bekannten wichtigen Fakten zu berücksichtigen und dabei auf der anderen Seite nicht zu langweilen.

 

Egal, ob man nun selbst ernannter Experte auf dem Gebiet des Dritten Reichs ist oder vom Zweiten Weltkrieg nur mal nebenbei gehört haben sollte - 12 Jahre, 3 Monate, 9 Tage - Die Jahreschronik des Dritten Reichs sollte jeder mit nur einem Hauch historischem Interesse im Regal stehen haben, und Michael Klofts Film darf getrost als das neue Standardwerk für dieses Subgenre beschrieben werden!

 

Die DVD passt optisch in die Spiegel TV Reihe und überzeugt neben dem Inhalt auch mit einer, den Umständen entsprechend, guten Qualität. Extras gibt es zwar keine, doch bei rund 270 erstklassigen Hauptfilm-Minuten ist dieser Umstand definitiv leicht zu verkraften.

 

(mosher)


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