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My Dying Bride - A Map Of All Our FailuresMy Dying Bride – A Map Of All Our Failures

(Peaceville)

 

Es ist schon merkwürdig: Einst ein glühender Verehrer von My Dying Bride, Anathema und Paradise Lost, sind es ausgerechnet My Dying Bride, von denen ich lange keine Notiz mehr genommen habe. Doch während sich Anathema zu einer immer experimenteller werdenden und kaum mehr wieder zu erkennenden Alternative-Band entwickelt haben und Paradise Lost zwar gute Alben aufnehmen, aber auf der Bühne regelmäßig ihre Lustlosigkeit demonstrieren, haben es My Dying Bride offenbar nicht nur geschafft, sich treu zu bleiben, sondern auch nach mittlerweile über zwanzig Jahren noch so unverbraucht zu klingen wie seinerzeit auf „Turn Loose The Swans“. Nach wie vor zelebrieren die Nordengländer das Schwere, Traurige und Schöne. Die Zutaten, die dieses Album kennzeichnen, kennt man gut: Zähe, schleppende Rhythmen, getragene zweistimmige Riffs, über weite Strecken ergänzt durch eine weitere Stimme für Violine, lamentierender Gesang, hin und wieder ein paar Ausbrüche in Richtung Death Metal mit entsprechenden Grunts, Texte voller Romantik und Düsternis. Entsprechend liegt die Stärke dieses Albums nicht in hohen Originalitätswerten, sondern in der Meisterschaft, mit der My Dying Bride unbeirrt genau den unverwechselbaren Stil weiterverfolgen, den sie selbst entwickelt haben. Gesangslinien, Gitarren- und Violinenmelodien sind ohne jede Ausnahme so stark und überzeugend, dass man gar nicht umhin kommt, sich der Stimmung dieses Albums vollkommen auszuliefern. Hätte Edgar Allen Poe jemanden gesucht, die seine Geschichten vertont – hier wäre er an der richtigen Adresse gewesen. Höhepunkte des Albums sind „A Tapestry Scorned“, „Like A Perpetual Funeral“, „Within The Presence Of Absence“ und „Abandoned As Christ“, allesamt höchst würdige Nachfolger eines „Crown Of Sympathy“, aber auch die restlichen Stücke fallen überhaupt nicht ab, sondern fügen sich ein in ein vollkommen homogenes und stimmiges Album. Einziges Manko sind die Death Metal-Einschübe, die ich bei My Dying Bride noch nie besonders gelungen fand - sie bleiben aber ohnehin selten und lockern außerdem die düstere Stimmung bisweilen etwas auf. Insgesamt also trotzdem ein fantastisches Album.

 

(Torsten)

 

http://www.mydyingbride.net/

 

 

 

 

 

 

 


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