K.K. Downing mit Mark Eglinton:
Leather Rebel – Mein Leben mit Judas Priest (BUCH)
(IP Verlag)
Der legendäre, blonde Judas Priest Gitarrist K.K. Downing stieg 2011 bei der Heavy Metal Legende aus und man fragte sich warum? Jetzt veröffentlicht K.K. bzw. Ken seine Autobiografie und bringt damit etwas Licht ins Dunkel. Anfangen tut der Brite mit seiner Kindheit, die war nicht einfach da man kaum Geld hatte und der Vater ein sehr schwieriger Mensch war. Irgendwann kam Musik und das Gitarrenspiel ins Leben und Alles wurde interessanter für den jungen Ken. Auf Konzerten bewunderte er Jimi Hendrix und wollte dieses Rockstar Leben auch haben. Als er dann in Birmingham den Sänger Al Atkins kennen lernt steigt er 1970 mit Bassist Ian Hill bei dessen Projekt Judas Priest ein. Doch Atkins geht schon 1973 wieder und die Jungs holen sich den befreundeten Sänger Rob Halford und im Folgejahr einen zweiten Gitarrero namens Glenn Tipton. Von nun an geht es bergauf, Konzerte, Plattenverträge, das Leder Rocker Image und schließlich Weltruhm mit „British Steel“ und „Screaming for Vengeance“. Wir erfahren im Buch von den Arbeiten an den Alben, den Touren, den Exzessen mit Frauen und Alkohol (Drogen waren bei JP eher verpönt, aber nicht komplett tabu) aber auch von den aufkommenden Schwierigkeiten zwischen K.K. und Glenn. Letzterer hatte immer das Management auf seiner Seite und konnte immer seine eigenen Vorstellungen durchbringen. Das missfiel Ken, doch zu lange hat er nichts gesagt. Wir erfahren auch von Rob´s Homosexualität, seinem Outing und Ausstieg bei den Engländern. Die Phase mit Ripper Owens wird dann – trotz großen Respekts für den Amerikaner der in riesige Fußstapfen treten musste – doch recht schnell abgehandelt und auch die Reunion mit Rob und das schwierige „Nostradamus“ Experiment werden recht zügig geschildert. Lässt Ken sich in der ersten Hälfte des Buches noch viel Zeit für Details und viel Privates, so kommt es mir in der zweiten Hälfte so vor als würde die Zeit knapp werden. Das Buch hätte ruhig etwas dicker als 224 Seiten werden dürfen. Dennoch: wir bekommen als Fans einen klasse Einblick, erfahren Vieles das bisher nicht bekannt war und K.K. zieht seine ex Kollegen nie in den Dreck, er zeigt eher auf warum und weshalb es Probleme gab die ihn zum Ausstieg ermutigten. Ich fühlte mich jedenfalls top unterhalten und es gibt auch einen schönen farbigen Mittelteil mit Fotos aus dem Leben des Herrn Downing. Bin mal gespannt ob andere Priest Mucker auch mal unter die Autoren gehen, Halford plant ja angeblich schon seit längerer Zeit seine Historie aufzuschreiben. Rock On!
(Arno)