Kreator, Morbid Angel, Nile, Fueled by Fire (Geiselwind 2012)
Kreator, Morbid Angel, Nile, Fueled by Fire
03.11.2012, Geiselwind – Live Music Hall
Nachdem ihr neues Album „Phantom Antichrist“ richtig gut ankam und alle Welt glücklich machte, war es für Kreator, Europa´s Thrash Band Nr. 1, klar das eine fette Tour gefahren werden musste. Mit Morbid Angel und Nile hatte man zwei hochklassige Death Metal Bands mit im Package und Opener waren die Brazil – Thrasher Fueled by Fire, die wir aber leider verpassten. Denn als wir nach Futteraufnahme in der geräumigen, prall gefüllten Live Music Hall ankamen, machten sich die Amis Nile grade bühnengerecht...
NILE
Ich glaube ich hab die verrückten Ägyptologen bisher noch nicht Live gesehen, bin mir aber aufgrund der Masse an gesehenen Events nicht sicher. Jedenfalls legten die Jungs um Schwergewicht Karl Sanders (Guitar) und Dallas Toler-Wade (Guitar/Vox) brutal und technisch hoch versiert los. Das neue Album „At the Gate of Sethu“ wurde mit heftigen Tech-Death Eruptionen wie „Supreme Humanism of Megalomania“ bedacht und Klassiker wie „Black Seeds of Vengeance“ fehlten natürlich auch nicht. Ich bin kein Experte was diese Band betrifft und musste zwischendurch auch weg um Kreator´s Sami zu interviewen, aber das was ich sah wirkte verdammt professionell und ultrahart und tight. Die Fans honorierten das mit Moshing, Banging und Applaus und Frontmann Dallas war sichtlich erfreut! Ich fand´s gut, die Kollegen Zappa und Torsten auch – aber „In Flames Jungspund“ Zvonko verzog sich nach weiter hinten, Ha Ha.
MORBID ANGEL
Endlich mal wieder Morbid Angel mit Death Metal Hits par excellence und dem seit ein paar Jahren wieder fest zurückgekehrten Frontgaul David Vincent. Wenn es im Death Metal so was wie einen Star gibt, dann ist es dieser Ami. Vincent hatte die Meute von Anfang an fest im Griff und überzeugte mit coolen Ansagen und einer unheimlich beeindruckenden Präsenz. Die Band zauberte einen Hit nach dem Anderen (ich sag nur „Immortal Rites“, „Chapel of Ghouls“, „Fall from Grace“) aus dem Hut und die Gitarrenfraktion Trey Azaghtoth und Destructhor lieferte Unglaubliches. Sogar ein Song aus der Steve Tucker Ära (vom „Formulas Fatal to the Flesh“ Album) wurde gebracht. Drummer Tim Yeung ist ein absolut tighter Killer, dem in dem Genre keiner was vormacht. Ich war gespannt wie Songs vom hart gescholtenen aktuellen Album „Illud Divinum Insanus“ ankommen werden, doch meine Bedenken wurden weggefegt, denn die Meute nahm „Nevermore“ (dem kürzlich tödlich verunglückten Suicide Silence Sänger Mitch gewidmet) und „Existo Vulgore“ gut auf. Klasse Gig also, der gekrönt wurde vom letzten Stück „God of Emptiness“, einem schwarzen Monolith der auf keinem Morbid Angel Gig fehlen darf! Fett...aber wieder nix für den Power Metal verwöhnten Zvonko.....
KREATOR
Fette 3-D Headlinershow sollte es werden....ich weiß jetzt aber nicht genau was da jetzt 3-D war und Gitarrist Sami konnte es im Interview auch nicht sagen, Haha. Die Bühnenelemente waren im Stil des neuen Albumcovers und ragten so nach vorne raus, aber in Geiselwind konnte man aus Platzmangel auch nicht alles auffahren....! Völlig Wurscht – Kreator hätten an diesem Abend auch vor einer weißen Wand mit Straßenlaternen alles plattgemacht! Die Fans wollten die Vier unbedingt und sie bekamen die Thrash Vollbedienung. Egal ob die neuen „Phantom Antichrist“ oder „From Flood into Fire“ angestimmt wurden oder Klassiker wie „Betrayer“ oder „Phobia“ kamen – die Stimmung war immer geil und Mille, Ventor, Sami und Speesy spielten astrein und knüppelhart. Es war ein einziger Genuss der Band zuzuschauen und all die Kracher zu genießen. Es gab im Grunde überhaupt keinen Grund zur Kritik, es passte alles und nachdem die höllische Zugabe „Flag of Hate/Tormentor“ verklungen war, konnte man sogar auf Zvonkos Gesicht ein zufriedenes Grinsen ausmachen. Spitze Gig – Hammer Package – man konnte voll befriedigt nach Hause fahren!
Text/Fotos: Arno